Zurück

Becker Transit 50 - Navi für größere Fahrzeuge

Becker hat sein neues Navigationsgerät Becker Transit 50 speziell für die Fahrer von größeren Fahrzeugen wie zum Beispiel Wohnmobilen entwickelt. Unser Tester Patrick Kühl hat das Gerät einem Praxistest unterzogen und ist von dem Navi sehr angetan.

Navigationsgeräte werden besser, schneller, immer kleiner, verstecken sich heutzutage sogar in jedem Smartphone und doch können Sie letztendlich alle nur dasselbe: Den Benutzer von A nach B leiten. Was gibt es noch für Verbesserungen, die das entscheidende Detail ausmachen und die verschiedenen Produkte voneinander abgrenzen? In der Vergangenheit haben wir bereits die Fußgängernavigation getestet, die auch abseits der Straßen als Wegweiser zur Verfügung steht.

Die Firma Becker hat sich nun einem anderen Thema angenommen. Das neue Becker Transit 50 ist speziell für Camper, LKWs und sonstige größere Fahrzeuge zugeschnitten, kann es doch vorausschauend Hinweise zu kniffeligen Verkehrssituationen wie etwa zu niedrige Brücken oder Umweltzonen geben. Sicher gehört der Bulli nicht unbedingt zu den gefährdeten Fahrzeugen, aber mit der obligatorischen Dachbox auf dem vorhandenen Hochdach könnte es ebenfalls schnell eng werden. Ob uns das Becker Transit 50 in solchen Situationen unterstützen kann, soll folgender Test zeigen.

Verpackung, Inhalt und der Start

Haben wir in der Vergangenheit oft das Übermaß an Verpackungen innerhalb der Kartonage moniert, so erledigt sich dieser Punkt heutzutage meist dadurch, dass die Hersteller eh nur das allernotwendigste Zubehör in die Verkaufsverpackung legen.

Das Becker Transit kommt zusammen mit einer KFZ-Halterung, einem USB-Kabel sowie einem KFZ-Ladekabel in einer übersichtlichen Faltschachtel zum Endkunden. Für die schnelle Übersicht dient ein beigelegtes Faltblatt auf dem anhand von Skizzen, Pfeilen und Häckchen die richtige Bedienung dargestellt ist.

Eine ausführliche Bedienungsanleitung findet sich, ebenso wie das zur Einrichtung notwendige PC-Programm, auf dem Gerät selbst. Per USB-Verbindung lässt sich das Navi wie ein Wechseldatenträger ansprechen und bietet so die Möglichkeit für den Hersteller die übliche Installations-CD einzusparen.

Der immer wiederkehrende Kritikpunkt, dass gerade während der Benutzung, also jenseits von PC und Schreibtisch, Probleme auftreten und die Bedienungsanleitung gefordert sein könnte, trifft also auch bei Becker zu. Abhilfe schafft hier dann nur ein Ausdruck der Dateien. 

Zubehör:

Heutzutage ebenso üblich ist die Tatsache, dass die Akkus der Geräte vor dem ersten Start aufgeladen werden müssen. Dies ist entweder über das beiliegende KFZ-Kabel oder USB-Kabel möglich. Bei letzterem ist der Anschluss allerdings nur an einen PC möglich. Zum gewöhnlichen Aufladen an einer Steckdose muss ein optional erhältlicher USB/230Volt-Adapter besorgt werden. Was sofort auffällt, ist die Tatsache, dass das Gerät keinerlei LED oder ähnliches besitzt, um den aktuellen Ladezustand darzustellen. Auch auf dem Display wird bei angeschlossener Stromversorgung der Ladezustand nicht angezeigt. Der Benutzer ist gezwungen, das Gerät vollständig einzuschalten und in den Systemeinstellungen den Ladezustand abzulesen.

Das Gerät selbst ist sehr sauber und robust verarbeitet. Von Klavierlackhochglanzoptik ist Abstand genommen worden und Stoßkanten verzeihen auch mal eine Unachtsamkeit in der Bedienung. Auf der Unterseite befinden sich der On/Off-Schalter sowie die Mini-USB-Buchse und ein Steckplatz für Micro-SD-Speicherkarten. Der Lautsprecher ist wie bei fast allen Modellen rückseitig angebracht.

Fahrzeughalterung:

Lobend zu erwähnen ist die aktive KFZ-Halterung, denn entgegen der üblichen Methode wird das Stromkabel nicht am Gerät sondern an der Halterung angeschlossen. So kann das Navi ohne Kabelwirrwarr zum Beispiel auf der Raststätte aus der Halterung genommen und blicksicher vor Langfingern verstaut werden. Die Einstellung ist mittels Schraubverbindung in alle Richtungen möglich, so dass eine klare Ablesbarkeit gewährleistet bleibt und auch der Saugfuß hält die Konstruktion sicher an der Scheibe.

Die für den Verkehrsfunkempfang notwendige TMC-Antenne hat Becker in das Stromversorgungskabel integriert. Der Vorteil ist hier ganz klar die Entwirrung des Armaturenbrettes von unzähligen Kabeln. Ein Nachteil kann jedoch sein, dass bei schlechtem Empfang die Platzierung des Kabels durch die notwendige Stromverbindung nur eingeschränkt möglich ist.

Der Betrieb

Der Start nach einem längeren Ladezyklus verläuft problemlos. Becker hat auf seitenlange Einrichtungsvorgänge verzichtet. Lediglich die Sprache muss der Benutzer angeben und aus einem Pool vorinstallierter Navigationsstimmen kann die am sympathischsten klingende Person ausgewählt werden. Danach präsentiert sich das Display in übersichtlicher Startformation. Die ersten Bedienschritte passieren intuitiv und bedürfen keinerlei Erklärungen. Die Menüs sind eindeutig und verständlich beschriftet.

In zweifelnden Fällen hilft ein Demomodus sowie ein Erklärungsmenüpunkt, in dem die Vorzüge des Transit 50 nochmals in Kurzform erläutert werden.

Herkömmliche Navigation:

Der Benutzer hat die Möglichkeit verschiedene Profile im Navigationsgerät zu hinterlegen. Hier können Fahrzeugart und dessen Abmessungen, Ladungsart und vieles mehr gespeichert werden. Das jeweilige Profil wird bei Starten des Gerätes abgefragt.

Für den Busfahrer ergibt sich so zum Beispiel die Möglichkeit seine Fahrzeugabmessungen mit und ohne Dachboxen, Surfmaterial oder Fahrradträgern einzugeben. Auch Anhänger wie Wohnwagen etc. können berücksichtigt werden.

Jetzt wird man sich fragen, wozu das Navigationsgerät die Höhe und Länge des Fahrzeugs braucht. Ganz einfach: Der Clou des Becker Transit 50 ist der, dass es die Routen unter Berücksichtigung dieser Abmessungen auswählt und vor Gefahren auf der Strecke in 29 der 44 vorinstallierten Ländern Europas warnt. Sollte der kommende Tunnel zu niedrig für das Fahrzeug sein oder die Durchfahrt für Wohnmobile gesperrt, wird eine Warnmeldung auf dem Display eingeblendet. In unserem Test funktionierte dieses Feature einwandfrei und sogar die angegebenen Tunnelhöhen stimmten auf den Zentimeter mit den Angaben auf den Verkehrsschildern überein.

Ebenso ist das Becker in der Lage vor entsprechenden Umweltzonen zu warnen, was im Urlaub in unbekannten Städten sicherlich auch für den Bullifahrer eine hilfreiche Funktion darstellt.

Die übliche Navigation wie man sie bereits kennt, kann natürlich auch dieses Gerät zur vollsten Zufriedenheit gewährleisten. Eine Fülle an Hilfen wie der 3D-Kreuzungsassistent, Sprachsteuerung, HQ-TMC, Parkplatzsuchhilfe am Zielort und die ökonomische Routenführung machen das Navigieren noch angenehmer. Unsere Fahrtests blieben fehlerfrei und ohne jeglichen Zweifel über die Ansagen des Gerätes.

Extras:

Nicht unerwähnt bleiben sollten die zusätzlichen Funktionen, die das Gerät parat hält. Neben einer sehr gut zu bedienenden und qualitativ hochwertigen Bluetooth-Freisprecheinrichtung, die sogar eingehende SMS-Nachrichten vorlesen kann, lassen sich auch die Urlaubsbilder auf dem mit 5 Zoll relativ großem Touchscreen anzeigen. Diese lassen sich einfach per Micro-SD-Karte aufspielen.

Der Marco Polo City Guide rundet neben dem am Rande erwähnten Becker Blitzerwarner das Gesamtpaket ab.

Fazit

Das Becker Transit 50 ist mit einem Preis von 299,00 Euro sicher nicht eines der günstigsten Navigationsgeräte, kann aber durch eine Fülle an Funktionen und Hilfen punkten.

Alle Navigationstest verliefen einwandfrei, sowohl die Bedienung des Gerätes als auch die Verarbeitung geben keinen Anlass zur Kritik. Lobend zu erwähnen sei an dieser Stelle die einzige Hardwaretaste auf der Vorderseite des Gerätes, die bei einem Druck jeweils eine Aktion bis zum Startmenü zurück navigiert und so eine schnelle Hilfe ist, sollte man sich doch einmal im Menü verirrt haben.

Wer mit größeren oder auch mit häufig wechselnden Fahrzeugen unterwegs ist, wer des öfteren seine Dachladung ändert oder unterwegs auch gerne mal vergisst, dass der Wohnwagen mit Überbreite noch an der Anhängerkupplung hängt, der findet im Transit 50 einen zuverlässigen, elektronischen Begleiter, der natürlich nicht das Mitdenken des Fahrers ersetzen soll, aber in Gefahrensituationen durchaus eine Hilfe sein kann.

Die Firma Becker hat die herkömmliche Navigation konsequent durch wichtige Punkte ergänzt und die eigentlich logische Verknüpfung zwischen Fahrzeugabmessungen und Routenführung sehr gut umgesetzt. Von VW-Bulli.de gibt es daher eine klare Empfehlung des Truck- und Campernavi Transit 50.

von Patrick Kühl