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Türkralle Brümmi Easysafe im Test

Diebstahlsicherung bleibt eines der wichtigsten Themen für Bulli-Besitzer. Die Fahrzeuge sind bei Langfingern nach wie vor äußerst beliebt. Nach GPS-Trackern, Alarmanlagen, Wegfahrsperren und Reifenkrallen haben wir nun einen weiteren Baustein zur Sicherung des Bullis genauer unter die Lupe genommen: Brümmi – eine Türkralle mit ungewöhnlichem Namen, aber vielversprechendem Prinzip.

Foto: Patrick Kühl

Was genau ist eine Türkralle? Die Idee ist nicht neu und wurde schon oft gerade in Campingfahrzeugen gesichtet. Mittels einer Kette oder sonstiger Verriegelung werden Fahrer- und Beifahrertür über die Griffe im Innenraum straff miteinander verbunden. Ein Öffnen der Türen von außen ist so nicht möglich.

Dieses Prinzip griff der Dresdener Unternehmer Michael Brümmer auf und entwickelte „Brümmi Easysafe“, die KFZ-Türkralle.

Foto: Patrick Kühl

Funktion und Lieferumfang

Brümmi Easysafe besteht aus einer Aluminiumstangenkonstruktion, an deren einem Ende ein Aluminiumhaken eingeschraubt und am anderen Ende ein identischer Haken in einen Verriegelungsmechanismus eingeschoben werden kann. So wird die Stange links und rechts in die Türgriffe eingehängt, zusammengeschoben und der einrastende Mechanismus mittels Schloss gesperrt. Durch die Verschiebemöglichkeit sowie den stufenlos tief einzudrehenden und danach fixierten Haken kann Brümmi an die unterschiedlichsten Türabstände der Fahrzeuge mühelos angepasst werden. Michael Brümmer liefert seine Kralle zusammen mit zwei Schlüsseln aus, die problemlos nachbestellt werden können. Dazu kommen handliche Pappkarten, die die Funktionsweise nochmals erklären und so z.B. auch in Mietfahrzeugen dem Kunden einen schnellen Überblick über die Funktion geben können. Ebenso enthalten ist ein kleiner Inbusschlüssel samt passender Madenschraube, mit der der feststehende Haken nach seiner Ausrichtung fixiert werden kann.

Foto: Patrick Kühl

Mit angebrachter Sicherung ist es von außen nicht mehr möglich, die Fronttüren zu öffnen. Da moderne Fahrzeuge zumeist nur noch in der Fahrertür ein Schloss besitzen, erübrigt sich somit ein Versuch über die gewaltsame Schlossmanipulation ins Fahrzeug einzudringen. Bei älteren Fahrzeugen bleibt auch mit der Easysafe-Sperre natürlich immer noch der Weg über die hinteren Türen in das Auto.

Foto: Patrick Kühl

Brümmi gibt es in zwei verschiedenen Varianten, die sich nur in ihrer Länge unterscheiden. Easysafe ist die die normale PKW-Variante, Easysafe Camper ist für Wohnmobile und Transporter gedacht. Während die erste Variante zusammengeschoben ein Packmaß von 1,04m erreicht, ist die Campersicherung mit 1,20m etwas länger. Lackiert ist die Vorrichtung in einem leuchtenden Orangeton, so dass sie möglichst auch vor einem Einbruchsversuch wahrgenommen werden kann.

Foto: Patrick Kühl

Einbau

Die Anbringung der Kralle ist in wenigen Sekunden erledigt, allerdings sollte man sich vorher genauestens Gedanken machen, wie man die Kralle anbringt. Auf der Homepage www.brümmi.de wird angegeben, die Sicherung über das geöffnete Seitenfenster der Fahrertür einzubauen. Mittels Komfortfunktion kann dann die Scheibe von außen über die Fernbedienung wieder verschlossen werden. Wer einen Zweisitzer sein eigen nennt und in diesem Fall feststellt, dass die Komfortfunktion von außen zwar die Fenster schließt, aber nicht wieder öffnet, der hat ein Problem.

Foto: Patrick Kühl

Beim Bulli sollte dies jedoch nicht passieren, da in aller Regel mindestens ein weiterer Zugang über die Schiebetür oder Heckklappe in das Fahrzeug vorhanden ist. Sind weder automatische Fensterheber mit Komfortfunktion noch eine Zentralverriegelung verbaut, kann die Sperre auch ganz normal über den Innenraum eingehängt und der Bus über die Schiebetür verlassen bzw. wieder betreten werden.

Foto: Patrick Kühl

Nach Einschrauben und Fixierung des feststehenden Hakens sowie Einschiebens der einrastenden Hakenseite ist Brümmi betriebsbereit. In unserem Test-T5 gestaltet sich das Einhaken aufgrund der in die Türverkleidung eingelassenen Griffe schon etwas komplizierter, im Test-T4 von 1991 ist das Einhängen deutlich einfacher. Das PKW-Modell Easysafe ist für die meisten Modelle bis hin zum T4 ausreichend. Für den T5 passt die Camper-Variante. Hinsichtlich der Länge sollte bei Interesse vor einer Bestellung der eigene Türgriffabstand gemessen und beim Hersteller nach der passenden Sperre angefragt werden. Auf Anfrage kann die Sperre auch für Türabstände bis zu 2m hergestellt werden.

Foto: Patrick Kühl

Den absoluten Schutz gegen einen Fahrzeugdiebstahl kann natürlich auch Brümmi nicht geben. Vielmehr kann die Türkralle ein Mosaiksteinchen in einem vielfältigen Sicherungssammelsurium für den eigenen Bus sein. Für das System sprechen jedoch die unkomplizierte, schnelle Anwendung und die Tatsache, dass mit einfachen Mitteln verhindert wird, dass ein Dieb überhaupt auf dem Fahrersitz Platz nehmen kann. Es kostet zusätzliche Zeit, die Sperre zu überwinden und das ist ein entscheidendes Kriterium, denn Zeit haben die wenigstens Autodiebe.

Gerade bei älteren Modellen wie T3, T2 und T1 bleibt es dagegen natürlich leicht, über die verbleibenden Türen in das Fahrzeug zu gelangen. Hier können nur zusätzliche Sicherungen helfen. In teilintegrierten Wohnmobilen auf Bulli-Basis ist Brümmi EasySafe hingegen eine gute Möglichkeit, die Vordertüren sicherer zu gestalten. Hier muss dann lediglich die Absicherung des Zugangs im Wohnteil des Fahrzeuges gewährleistet sein.

Brümmi Easy Safe ist über die Homepage www.brümmi.de für 89,95 Euro, Easy Safe Camper für 99,95 Euro zu haben. Wirkliche Nachteile können wir nicht erkennen, so dass wir diese Art des Diebstahlschutzes grundsätzlich befürworten, jedoch immer nur in Zusammenhang mit weiteren Sicherungsmaßnahmen. Wer sich das Geld für Brümmi sparen möchte, erreicht den gleichen Effekt auch mit einer Kette und einem Vorhängeschloss, allerdings dann weniger komfortabel.

Patrick Kühl, Bearbeitung: Gerhard Mauerer