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Park- und Rangierschäden bei Versicherung nicht unterschätzen

Schäden, die an Türen von Fahrzeugen etnstehen, sind in den vergangenen Jahren viel teurer zu regulieren geworden. Das sollte man auch bei der Kfz-Versicherung berücksichtigen.

 ©ADAC iStock

Park- und Rangierschäden sind häufig und oft teurer als man denkt. Auf der sicheren Seite sind Autofahrer mit einer Vollkasko-Versicherung. Bei Kosten und Service gibt es jedoch Unterschiede. Gerade, wer aktuell seine Versicherung wechselt, sollte hierauf achten, empfiehlt der ADAC.

Die meisten Autounfälle ereignen sich beim Parken und Rangieren. Fast jeder zweite Schaden, den etwa die ADAC Autoversicherung begleicht, ist ein Park- oder Rangierschaden. Kosten von über 2000 Euro sind dabei keine Seltenheit. Wurde der Schaden selbst verursacht, kann er durch eine Vollkaskoversicherung reguliert werden. Das gilt auch, wenn jemand anderes den Unfall verursacht hat, aber nicht ausfindig gemacht werden kann.

Parkunfälle sind im Laufe der Jahre deutlich teurer geworden. Das hat mehrere Gründe. Zum einen wird in Stoßfängern zunehmend Technik verbaut, vor allem Park- und Leitsysteme. Zum anderen steigen die Ersatzteilpreise für Kraftfahrzeuge seit Jahren rapide an. So beobachtet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), dass die Kosten für Pkw-Ersatzteile deutlich schneller steigen als die Inflationsrate. Während der Verbraucherpreis-Index seit Januar 2013 um 8,8 Prozent nach oben ging, erhöhten Autohersteller ihre Ersatzteilpreise durchschnittlich um über 35 Prozent, so der GDV.

Ein Beispiel verdeutlicht, wie schnell ein vermeintlich kleiner, selbstverschuldeter Parkschaden ins Geld gehen kann: Beim Rangieren wird die Türe eines Opel Astra EcoFlex (Benzinmotor) so beschädigt, dass sie ersetzt werden muss. Die Preise für Autotüren sind laut GDV seit 2013 fast um ein Drittel gestiegen, bei Vordertüren um 29 Prozent, bei Hintertüren um 32 Prozent. Die neue Tür für einen Opel Astra EcoFlex kostet die Werkstatt im Einkauf etwa 700 Euro. Weil der Einstiegsbereich auch beschädigt ist, kommen neben den Umbauarbeiten weitere Instandsetzungskosten (Lack, Türdichtung, Hohlraumkonservierung, Dämmmatte) auf die Werkstattrechnung. Je nach Arbeitszeit- und Materialpreisen kann so die Reparatur des Astra mit Türschaden leicht mehr als 2400 Euro kosten. Aktuell werden die Preise aufgrund der Mehrwertsteuersenkung im Zuge der Corona-Krise noch etwas abgedämpft. Steigt der Mehrwertsteuersatz 2021 wieder an, klettern auch die Preise weiter.

Das sind 2400 Euro, auf denen der Verbraucher ohne Vollkaskoversicherung sitzen bleiben würde. Zahlt die Autoversicherung einen Haftpflicht- oder Vollkaskoschaden, stuft sie den Versicherten im nächsten Jahr um mehrere Schadenfreiheitsklassen (SF-Klassen) zurück. Der Versicherungsschutz wird dadurch oft deutlich teurer.

Autofahrer können sich davor schützen, wenn sie vor dem Schadenereignis einen Rabattschutz abschließen. Dieser sorgt dafür, dass sie im Schadenfall nicht zurückgestuft werden. Anders ausgedrückt: Mit dem Rabattschutz hat der Autofahrer in der Regel einen Unfallschaden pro Jahr frei.

Ein umfassender Schutz muss dabei nicht teuer sein. Wer die Kosten für die Kaskoversicherung reduzieren will, sollte über einen Vertrag mit Werkstattbindung – auch Werkstatttarif oder Werkstattbonus genannt – nachdenken. Denn, wenn sich der Versicherte bereit erklärt, Kaskoschäden in einer Partnerwerkstatt des Versicherers reparieren zu lassen, sinkt die Prämie bei manchen Versicherern um 20 Prozent. Eine Vollkaskoversicherung kann so für manchen Autofahrer attraktiver werden. Versicherer mit gutem Service verfügen zudem über einen Hol- und Bringservice, der das defekte Auto abholt und zurückbringt und stellen für die Zeit der Reparatur ein Ersatzfahrzeug.

von Gerhard Mauerer