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Starthilfe: So macht man's richtig

Gerade in der kalten Jahreszeit macht so manche Autobatterie schlapp. Wie man richtig Starthilfe gibt, ist hier zusammengefasst.

 ©dpp-AR

Gerade in der kalten Jahreszeit tritt diese Überraschung häufig auf: Ein Dreh am Zündschlüssel oder das Betätigen der Starttaste – und aus dem Motorraum des Autos ist nur ein Klack Klack zu hören. Die Batterie ist zu schwach für den Startvorgang. Das ist der häufigste Grund für Startprobleme im Winter. In dieser Jahreszeit ist die Batterie stark beansprucht – elektrische Verbraucher wie Licht, Gebläse, Scheibenwischer und diverse Heizungen sind gleichzeitig in Betrieb und fordern die Ladekapazität. Doch mit der richtigen Starthilfe lädt die Batterie und das Auto fährt wieder. Trotzdem kann es zu Fehlern kommen, die zu Schäden am Fahrzeug führen. Der ACE, Deutschlands zweitgrößter Autoclub, erklärt Schritt-für-Schritt wie man das Auto wieder zum Laufen bekommt und welche Fehler vermieden werden sollten.

Vorbereitung

Damit die Autobatterie wieder aufgeladen werden kann, ist ein zweites Fahrzeug notwendig, das Strom spendet. Das Auto, das Strom spendet, muss dicht genug am Pannenfahrzeug stehen.  Am besten stehen sich die Autos mit der Motorhaube gegenüber. Doch Vorsicht: Die Autos dürfen sich nicht berühren, da es sonst zu einem Kurzschluss kommen kann. Die Zündungen beider Fahrzeuge müssen ausgeschaltet sein.

Starthilfe – Die richtige Reihenfolge

Erster Schritt: Das Startkabel muss nun an beiden Fahrzeugen befestigt werden. Die Pol-Zange des roten Plus-Kabels wird erst mit dem Plus-Pol des Autos mit Startschwierigkeiten, also dem „Empfängerfahrzeug“ verbunden, danach mit dem Plus-Pol des Spenderfahrzeugs.

Zweiter Schritt: Die Zange des schwarzen Minus-Kabels, auch Massekabel, genannt, wird an den Minuspol des „Spenderautos“ angeschlossen. Die andere Zange muss mit einem Massepunkt des Empfängerautos verbunden werden; das kann ein Metallteil am Motorblock sein oder ein dafür vorgesehener Kontakt. Das Massekabel sollte nicht direkt am Minuspol der Empfängerbatterie klemmen, sonst kann sich durch Funkenbildung eventuell austretendes Knallgas entzünden. Achtung auch vor sich bewegenden Teilen wie Lüfterrad oder Keilriemen.

Dritter Schritt: Wenn beide Kabel fest an ihren Kontaktpunkten sitzen, wird der Motor des „Spenderfahrzeugs“ gestartet. Er sollte zunächst etwa fünf bis zehn Minuten laufen, damit in die teilentladene Batterie des Empfängerautos genügend Energie fließen kann. Jetzt erfolgt der Startversuch. Vorher unbedingt Handbremse anziehen und Auskuppeln. Springt der Motor an, sollte ein starker Verbraucher, wie die Heckscheibenheizung oder das Gebläse eingeschaltet werden, um Spannungsspitzen zu vermeiden. In manchen Fällen benötigt das Auto mehrere Starthilfen, um wieder anzuspringen. Aber Vorsicht: Wenn das Auto nach etwa fünf Versuchen immer noch nicht anspringt, sollte man die Starthilfe abbrechen. In diesem Fall liegt es möglicherweise nicht an der Batterie.

Vierter Schritt: Im letzten Schritt wird das Startkabel wieder abmontiert. Dies geschieht in umgekehrter Reihenfolge. Zunächst ist das schwarze Minus-Kabel am Massepunkt des „Empfängerfahrzeugs“ zu lösen, danach am Minus-Kontakt des Spenders. Anschließend klemmt man das rote Pluskabel von den Polen des Spender- und Empfängerautos ab. Im Anschluss müssen die Verbraucher wie Heckscheibenheizung und Gebläse abgeschaltet werden. Damit die Batterie sich vollständig wieder aufladen kann, empfiehlt es sich nach der Starthilfe mit dem Auto für eine Weile zu fahren.

von Gerhard Mauerer