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Stauprognose und Corona-Reise-Bestimmungen

Am kommenden ersten Advent dürfte es auf den deutschen Autobahnen eher ruhig zugehen. Zudem findet Ihr hier Infos zu den geltenden Reise-Bestimmungen im In- und Ausland.

 ©ACE

Dieses Jahr verläuft das erste Adventswochenende im Hinblick auf den Straßenverkehr ganz anders als in den Vorjahren. Weihnachtsmärkte finden kaum statt, wenn überhaupt nur in sehr begrenztem Umfang. Durch den Teil-Lockdown ist die Bereitschaft für ausgedehnte Einkaufstouren stark gebremst, auch können Ausflüge ins benachbarte Ausland nicht unternommen werden.

Am Freitagnachmittag hingegen werden die Straßen noch sehr voll sein. Insbesondere aufgrund der Infektionslage nehmen viele Menschen im Moment Abstand von Bus und Bahn. Daher ist, obwohl bundesweit verstärkt im Homeoffice gearbeitet wird, das Verkehrsaufkommen im Berufsverkehr recht hoch und die Pendlerstrecken sind bis in den Abend hinein stark belastet. Hier sind Geduld und Rücksicht das Gebot der Stunde.

Auf den Fernstraßen ist sowohl am Samstag als auch am Sonntag mit keinen nennenswerten Störungen des Verkehrsflusses zu rechnen. Allenfalls in den Ballungszentren und auf innenstadtnahen Zufahrtsstraßen kann es zu höherem Verkehrsaufkommen am Samstagvormittag kommen. Da nicht jeder online einkaufen möchte, wird für die Einkaufsfahrt auch lieber das eigene Auto als die öffentlichen Verkehrsmittel genutzt. Zu Parkplatzproblemen wird es aber nur begrenzt kommen, da das Aufkommen der Einkaufswilligen insgesamt spürbar geringer ausfallen wird.

In den  Nachbarländern zeigt sich ein ähnliches Bild: Die Einschränkungen sind mindestens mit den bei uns geltenden Regelungen zu vergleichen. So sind Reisen ins benachbarte Ausland aus touristischen Gründen derzeit faktisch nicht möglich. Allenfalls Transitreisen, Berufs- und Grenzpendeln oder Verwandtschaftsbesuche sind teilweise möglich. Obwohl die Grenzen überall geöffnet sind, werden oftmals und häufiger als sonst Grenzkontrollen durchgeführt. Dies kann unterschiedliche Gründe haben. Frankreich ührt beispielsweise Stichprobenkontrollen aufgrund der derzeit dort geltenden Terrorwarnstufe durch. Auch in Österreich ist man diesbezüglich wachsamer. Da die Entwicklung generell sehr dynamisch ist und sich die Voraussetzungen jederzeit ändern können, rät der ACE auch weiterhin dazu, sich rechtzeitig vor Fahrtantritt umfassend zu informieren, beispielsweise beim Auswärtigen Amt. Dabei sollte dringend auch die eventuelle Ausweisung innerdeutscher Risikogebiete beachtet werden. Für die Rückkehr und Fahrten innerhalb Deutschlands empfiehlt es sich, die genauen Bestimmungen der jeweiligen Bundesländer zu kennen. Einen Überblick über alle derzeitigen Risikogebiete, den aktuellen Kenntnisstand über das Virus und Verhaltensempfehlungen stellt das Robert-Koch-Institut bereit.

Aktuelle Lageberichte der Alpenpässe: Die meisten Alpenpässe mit einer planmäßigen Winterschließung sind bereits gesperrt. Ein Blick auf die Alpenstraßen-Übersicht des ACE unter ace.de/alpenpaesse bietet zu diesen und zu Straßenzustand, Winterausrüstungs- oder Schneekettenpflicht, sowie situationsbedingten weiteren Sperren von Alpenpässen tagesaktuelle Informationen.

Österreich: Ganz Österreich ist derzeit als Risikogebiet eingestuft, zudem gilt ein strenger Lockdown mit Ausgangssperren bis mindestens 6. Dezember. Aus diesem Grund wird es kaum zu nennenswertem Reiseverkehr kommen. Die Einreise ist dennoch ohne Einschränkung möglich. Rückreisende Urlauber, die sich in Kroatien oder anderen Balkanländern aufgehalten haben, dürfen in Österreich keinen Stopp einlegen und müssen auf direktem Weg durchreisen. Wartezeiten können bei der Einreise nach Deutschland entstehen, da der Verkehrsfluss durch vereinzelte Kontrollen gesteuert wird. Mit wie viel Wartezeit an den Grenzübergängen Walserberg (Salzburg – Bad Reichenhall), Kiefersfelden (Kufstein Süd – Kiefersfelden) und Suben (Ort i. Innkreis – Pocking) gerechnet werden muss, darüber informiert die österreichische Infrastrukturgesellschaft ASFINAG in ihrer Übersicht unter: www.asfinag.at/verkehr/reisezeiten/.

Schweiz: Auch hier ist der Reiseverkehr zum Erliegen gekommen, die Schweiz ist als Risikogebiet eingestuft. Eine Einreise ist dennoch ohne Einschränkungen möglich, mit Verkehrsbehinderungen muss nur am Freitagnachmittag gerechnet werden.

Norditalien: Ganz Italien ist als Risikogebiet eingestuft, eine entsprechende Reisewarnung des Auswärtigen Amtes ist aktiv, nachts gilt landesweit eine Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr. Reiseverkehr findet praktisch nicht mehr statt. Es kann zudem zu längeren Wartezeiten bei der Ausreise nach Österreich kommen, Grund sind die verstärkten Gesundheitskontrollen von österreichischer Seite.

Frankreich: Erhöhtes Verkehrsaufkommen ist hauptsächlich am Freitagnachmittag durch Pendler-/ Berufsverkehr zu erwarten. Frankreich ist als Corona-Risikogebiet eingestuft. Auch gilt ein weitreichender Lockdown mit ganztägiger Ausgangsbeschränkung. Die Einreise nach Frankreich aus touristischen Gründen ist derzeit nicht möglich. Eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes ist zudem für ganz Frankreich aktiv

Dänemark: Einreise aus touristischen Gründen nicht möglich, Grenzkontrollen führen zu Wartezeiten. Durchreise, Verwandtschaftsbesuche unter Bedingungen möglich, für Einwohner Schleswig-Holsteins gelten zudem weitere Ausnahmeregelungen.

Polen: Die Ein- und Ausreise nach Polen ist derzeit problemlos gewährleistet, allerdings gilt für Polen als Risikogebiet eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes. Polen befindet sich zudem in einem Lockdown, touristische Reisen sind faktisch nicht möglich.

Tschechien: Eine Einreise aus touristischen Gründen ist derzeit nicht gestattet, Ausnahmeregelungen dagegen für Familienbesuche, berufliche Fahrten und weitere durch triftige Gründe bedingte Einreisen. Tschechien ist Risikogebiet mit entsprechender Reisewarnung.

Belgien: Einreise nur unter erschwerten Bedingungen, da zahlreiche Gebiete in Deutschland seitens Belgien als Risikogebiete gelten. Bei Einreise aus solchen besteht eine Quarantäneverpflichtung. Ausnahmen unter bestimmten Kriterien. Belgien befindet sich in einem Teil-Lockdown, touristische Reisen daher faktisch nicht möglich. Eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes gilt auch für Belgien.

Luxemburg: Einreise ohne Einschränkungen möglich, allerdings gibt es für Luxemburg eine Reisewarnung.

Niederlande: Einreise nur unter Einhaltung einer zehntägigen Quarantäne möglich, die Durchreise ist jedoch problemlos möglich. Deutschland wurde seitens der Niederlande als Risikogebiet eingestuft, ebenso ist eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes für die Niederlande aktiv.

von Gerhard Mauerer