Zurück

Tipps zum Autofahren bei Sturm und Seitenwind

Der Herbst ist eine unangenehme Jahreszeit für Autofahrer. Nebel, Nässe, frühere Dunkelheit gehören zu den Unannehmlichkeiten. Doch auch Wind kann zum Problem werden.

 ©HUK Coburg 6. Sinn

Im Herbst müssen sich Kraftfahrer auf eine ganze Reihe von Risiken einstellen. Nässe, Nebel, rutschiges Laub und möglicherweise erste morgendliche oder abendliche Straßenglätte fordern die erhöhte Aufmerksamkeit aller Verkehrsteilnehmer. Hinzu kommt - gerade in dieser Jahreszeit - eine oft unterschätzte Gefahr: Seitenwind. Plötzlich auftretend kann er Kraftfahrer vor ein erhebliches Problem stellen.

Das Gefährliche am Seitenwind ist, dass er sich sehr häufig unvermittelt bemerkbar macht. Wenn er einen Fahrenden überrascht, reagiert dieser oft zu hektisch und zu heftig am Steuer, mit der Folge, dass das Fahrzeug ausbricht, ins Schleudern und aus der Spur gerät. Im schlechtesten Fall kann davon auch der Gegenverkehr mit betroffen werden. Und selbst wer auf Windböen eingestellt ist, lässt sich nur allzu leicht von einer unerwarteten Windrichtung überrumpeln.

Diese Gefahren sind zwar allgemein bekannt, aber nicht jeder reagiert darauf adäquat. Eine vorausschauende und besonders aufmerksame Fahrweise entschärft die dunklen Jahreszeiten erheblich. Das trifft auch für Seitenwind zu. Solche Windböen treten an bestimmten Streckenabschnitten besonders häufig auf: Dazu zählen vor allem Autobahnbrücken, aber auch Schneisen im Wald, offene Felder, Tunnelausfahrten und leider auch die an sich gut gemeinten Lärmschutzwände. Wer jedoch aus dem Windschutz einer solchen Vorrichtung mit dem Auto hervorkommt, kann von Seitenwind schnell ‚kalt erwischt‘ werden. Mit Seitenwindböen muss auch beim Überholen von Lastwagen und Bussen gerechnet werden. Deshalb sollten Autofahrer in solchen Situationen besonders vorsichtig und vorsichtshalber langsamer fahren.

Doch was tun, wenn Seitenwind trotz vorausschauender Fahrweise das Auto erfasst? Dann heißt es vor allem Ruhe bewahren und nicht aufgeregt am Steuer herumreißen, sagen Sicherheitsexperten. Stattdessen sollte man behutsam und kontrolliert gegenlenken. Und die Fachleute betonen immer wieder aufs Neue: Nur wer mit angepasster Geschwindigkeit unterwegs ist, kann bei Windböen sein Fahrzeug unter Kontrolle bekommen! Dabei gilt die simple Formel: Seitenwind wirkt umso heftiger auf Fahrzeuge, je höher das Tempo, mit dem diese fahren. Besonders anfällig für Seitenwind sind Autos mit einer großen Seitenfläche, wie Lkw und Busse, Wohnmobile und Wohnwagengespanne. Sie können vom Wind mitunter sogar zum Umkippen gebracht werden. Aber auch Pkw mit Dachaufbauten, wie etwa einer Transportbox, werden deutlich anfälliger gegen Seitenwind.

Eine andere windbedingte Gefahr, die speziell mit Herbststürmen einhergeht, sind aufgewirbelte, umherfliegende Gegenstände, Äste und umknickende Bäume. Dadurch entstehende Schäden am Auto deckt in der Regel die Teilkaskoversicherung ab. Wird das Fahrzeug jedoch bei einem Unfall mit einem umgestürzten Baum beschädigt, weil dieser zu spät gesehen wurde, zahlt nur eine Vollkasko. Schäden an einem Auto, das durch Wind von der Straße gedrückt wurde, reguliert dagegen die Teilkasko - vorausgesetzt der Wind blies nachweislich mit Stärke acht oder mehr. Wenn ein Autofahrer allerdings bei Windböen das Lenkrad verreißt und so einen Unfall verursacht, deckt nur eine Vollkaskoversicherung die eigenen Schäden ab.

dpp-AutoReporter/wpr