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TÜV: Autos immer älter, Mängelquote stabil

Die auf Deutschlands Straßen zugelassenen Autos haben ein durchschnittliches Alter von fast zwölf Jahren. Das ist ein Rekordwert. Die Mängelquote beim TÜV hat sich dadurch zuletzt nicht verschlechtert.

Fahrzeugprüfung beim TÜV Nord.

 ©Eric Shambroom TÜV Nord

Die Quote der Fahrzeuge ohne Mängel ist bei den von TÜV Nord durchgeführten Hauptuntersuchungen (HU) im vergangenen Jahr auf gleichbleibend hohem Niveau. So waren 60,2 Prozent aller Pkw ganz ohne Mängel und bei 14,2 Prozent wurden während der HU geringe Mängel gefunden. Das Alter liegt im Durchschnitt bei 11,9 Jahren – ein neuer Rekordwert, wie der TÜV Nord mitteilte.

Trotz dieser stabilen Quote hat nach wie vor mehr als jedes vierte Fahrzeug (25,4 Prozent) so schwerwiegende Mängel, dass es erst repariert werden muss, ehe die Plakette angebracht werden kann. Die Zahl der verkehrsunsicheren Fahrzeuge, die sofort stillgelegt werden müssen, liegt mit 0,06 Prozent weiterhin auf erfreulich niedrigem Niveau. Die fünfte Mängelkategorie "gefährliche Mängel", die im Mai 2018 neu eingeführt wurde, wird den "erheblichen Mängeln" zugerechnet. Ein "gefährlicher Mangel" stellt eine direkte und unmittelbare Verkehrsgefährdung dar oder beeinträchtigt die Umwelt erheblich; etwa, wenn an einem Fahrzeug alle Bremslichter ausgefallen sind.

Das ist das Ergebnis der statistischen Aufarbeitung aller Hauptuntersuchungen, die an den mehr als 250 TÜV Nord-Stationen und in über 10.000 TÜV NORD-Partnerwerkstätten von Juni 2023 bis Juni 2024 durchgeführt worden sind.

Der TÜV Nord teilt mit: "Der unvoreingenommene Blick auf die Mängelquoten der TÜV-Sachverständigen ist auch wieder Beleg für die Wirksamkeit der unabhängigen und neutralen Hauptuntersuchung, die in der Regel alle zwei Jahre fällig ist und wegen der Fahrzeuge mit Mängeln in die Reparaturbetriebe geschickt werden. Dadurch werden die Autofahrenden angehalten, in einen guten technischen Zustand ihres Autos zu investieren - zum Nutzen für die allgemeine Verkehrssicherheit."

Hartmut Abeln, Geschäftsführer bei TÜV Nord Mobilität, sagt: "Trotz des zunehmenden Fahrzeugalters - das aktuell einen neuen Rekordwert erreicht - können wir erfreulicherweise feststellen, dass die Mängelquoten nicht weiter ansteigen."

Obwohl aktuell noch eine große Mehrheit der Fahrzeuge, die zur HU an die TÜV Nord-SStationen kommen, mit Verbrennungsmotor angetrieben wird, nimmt die Zahl der vollelektrischen Fahrzeuge weiter zu.

Steigendes Fahrzeugalter macht intensivere Pflege und Wartung notwendig

Je älter die Fahrzeuge bei ihrem TÜV-Termin sind, desto höher ist die Zahl derjenigen, die im ersten Anlauf keine Plakette bekommen. Die aktuellen TÜV Nord-Zahlen belegen: Bei der ersten HU im Alter von drei Jahren finden sich bei 6,2 Prozent der Autos erhebliche Mängel. Im Alter von fünf Jahren sind es bereits über 9,1 Prozent.

Die durchschnittliche Laufleistung, die neben dem Fahrzeugalter auch als Grund für den Verschleiß und somit für Mängel anzusehen ist, liegt aktuell bei den Dreijährigen bei 44.097 Kilometern und bei den fünfjährigen Fahrzeugen bei 65.987 Kilometern. Wichtig: Wer zurzeit noch mit einer grünen Plakette unterwegs ist, sollte sich bald einen Termin bei seinem TÜV geben lassen. Denn mit dem bevorstehenden Jahreswechsel ändert sich die Farbe der Plakette von Grün auf Orange. So ist zum Beispiel für die Polizei direkt farblich erkennbar, wenn der HU-Termin überzogen wurde. Dann ist nach mehr als zwei Monaten ein Verwarnungsgeld fällig und ab dem achten Monat kommt sogar noch ein Punkt in Flensburg hinzu.

Zahlreiche E-Autos unter den Top-50 mit geringster Mängelquote

Als das Auto mit den geringsten Mängeln aller Altersklassen im gesamten TÜV-Report 2025 wird der Honda Jazz gelistet. Auf den weiteren Plätzen folgt zweimal der Volkswagen-Konzern mit dem VW Golf Sportsvan und der Q2 der Konzerntochter Audi. Schlusslicht ist das Model 3 von Tesla. Generell landen jedoch viele E-Autos in der Gesamtbewertung in den Top 50: darunter unter anderem der e-Golf von Volkswagen, der Hyundai Kona Elektro, der Mini Cooper SE, sowie der ID.3.

von Gerhard Mauerer