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Was man zum Aus für den Verbrenner wissen muss

Die EU verbietet ab dem Jahr 2035 die Neuzulassung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Was bedeutet dies konkret für Autofahrer? Ein Überblick mit wichtigen Antworten.

Bulli mit Verbrennungsmotor. Bereits zugelassene Autos dürfen weiter gefahren werden.

 ©Volkswagen Nutzfahrzeuge

Seit Kurzem ist es beschlossene Sache: Ab 2035 dürfen in der ganzen EU nur noch emissionsfreie Neuwagen zugelassen werden. Das Flottenziel der EU verpflichtet alle Autohersteller bis 2035 den CO₂-Ausstoß im Betrieb neu zugelassener Pkw auf null zu senken, was einem Zulassungsverbot von Neuwagen mit Benzin- oder Dieselantrieb gleichkommt. Was die Entscheidung des EU-Parlaments für Autofahrerinnen und Autofahrer konkret bedeutet, erläutert der ACE, Europas Mobilitätsbegleiter.

Was passiert ab 2035 mit den Verbrennern?

Der Beschluss bezieht sich lediglich auf neue Autos und kleine Transporter, die ab dem 01.01.2035 zugelassen werden. Diese Neu-Fahrzeuge müssen dann im Betrieb emissionsfrei sein. Alle Fahrzeuge, auch die mit Verbrennungsmotor, die bis zum 31.12.2034 zugelassen werden, dürfen natürlich auch weiterhin gefahren werden. Dementsprechend ist auch der Verkauf von gebrauchten Benzinern und Diesel über 2035 hinaus möglich. Die meisten Automobilhersteller haben sich ohnehin bereits zur E-Mobilität bekannt und wollen schon vor 2035 ihr Neuwagenangebot auf batterieelektrische Fahrzeuge umstellen.

Welche Neuwagen wird man dann kaufen können?

Nach aktuellem Stand der Technik ist das Null-Emissionen-Ziel nur mit Elektroautos oder wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen zu erreichen. Der ACE geht davon aus, dass Wasserstoff aufgrund kurzer Betankungszeiten, großer Reichweiten und weltweit einheitlichen Tanksystemen in Zukunft im Schwerlast- und Reiseverkehr Anwendung finden wird. Auch E-Fuels, also synthetisch hergestellter Kraftstoff, wird aufgrund der EU-Vorgaben höchstens bei Kleinserien bis zu 1000 Autos pro Jahr oder Sonderfahrzeugen wie Krankenwagen oder Feuerwehrautos zum Einsatz kommen. Der Großteil des Autoverkehrs wird sich nach heutigem Stand sukzessive auf Elektrofahrzeuge umstellen.  
 
Mehr Modelle und Lademöglichkeiten nötig

Aus Sicht des ACE sind E-Autos der Schlüssel zur Antriebswende im Verkehr. Sie sind über den gesamten Lebenszyklus betrachtet nicht nur emissionsärmer, sondern heute schon günstiger als Verbrenner. Damit E-Autos für alle attraktiver werden, braucht es aber seitens der Hersteller mehr Modellvielfalt. Vor allem Kleinwagen und preiswerte Familienautos sind jetzt gefragt, nicht Pkw aus dem Luxussegment. Auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur muss weiter konsequent vorangetrieben werden. E-Mobilität darf nicht nur für Besitzerinnen und Besitzer eines Eigenheims alltagstauglich und erschwinglich sein. Insbesondere Mieterinnen und Mieter brauchen Lösungen, um unkompliziert laden zu können.

von Gerhard Mauerer