Zurück

Buchtipp: Bulli. VW-Bus-Träume von T1 bis T3

Drei Bulli-Generationen für je 3,33 Euro. Das bietet das neue Buch "Bulli. VW-Bus-Träume von T1 bis T3" aus dem Heel Verlag. Heiko Wacker hat es gelesen. Hier ist seine Rezension.

 ©Heel-Verlag

Hallo Bulli-Freunde!

Vor genau zehn Jahren hatte er es noch verdammt schwer, der VW T3: Rollten seine beiden älteren Brüder bereits im Oldie-Olymp, so rumpelte er noch übern Spargelacker. Doch binnen kürzester Zeit adelte auch ihn das Prädikat „sammelwürdig“, die Preisentwicklung der letzten fünf Jahre beweist dies. Grund genug, ihn als gleichberechtigtes Mitglied in das Buch „Bulli. VW-Bus-Täume von T1 bis T3“ aufzunehmen. Wir haben mal geblättert – im Buch wie in der Geschichte.

Die geht natürlich auch bei VW-Kenner Jörg Hajt mit dem Plattenwagen los, und mit dem ersten Prototypen aus dem Jahr 1949, dem hinten links noch der Tankstutzen aus der Ecke lugte. Bald aber entstanden verschiedenste Karosserieformen, und so wurde aus dem „Typ 2“ eine ganze Familie mit Kastenwagen, Pritsche, DoKa oder Kleinbus, und schon 1962 machte ein Samba die erste Million voll. In Hannover übrigens: Wolfsburg, die Heimat der ersten fünf Bulli-Jahre, war längst zu klein für die ErVolkswagen mit dem luftigen Boxer im Heck.

Der Luft blieb der Bulli treu, ausschließlich gar bis Ende der 1970er-Jahre, und auch noch in der Frühzeit des kantigen T3. Und auch, wenn jener rasch mit wassergekühlten Aggregaten anrollte, so ist er doch inzwischen unbestritten im Klassikerhimmel angekommen – und zumeist auch schon im Olymp der H-Zulassung.

Jörg Hajt widmet den drei ersten Bulli-Generationen jeweils eine charmante Typengeschichte, garniert mit Originalaufnahmen aus der Bauzeit des T1, T2 und T3, bevor im direkten Anschluss eine bunte Auswahl an restaurierten, aber auch an patinierten Karosserie-Varianten folgt. Gerade Einsteiger ins Hobby werden an diesen Fotos ihre Freunde haben, zeigen die Aufnahmen doch die Vielfalt der Szene, in der sich der Samba-Bus ebenso tummelt wie der Camper, der Kipper oder der Langholztransporter.

Das Buch hat seinen Reiz, keine Frage, zumal es für knapp zehn Euro an den Start geht, was angesichts der Qualität des Papiers wie der Bilder und der Texte sehr beachtlich ist. Dass man hierbei über kleinere Fauxpas wie den doppelt in der Einleitung abgedruckten Absatz oder Tippfehler in Bildunterschriften („Synchro“, „Raimo“) hinwegsehen muss, liegt auf der Hand. Doch ist das angesichts der gebotenen Fülle Kleckerkram, das Buch ist für jeden, der sich gerade für das Thema erwärmt, eine echte Empfehlung und auch für den Kenner eine unterhaltsame Lektüre für kleines Geld. Denn wo sonst gibt es eine ganze Bulli-Generation für 3,33 Euro? Eben!

Jörg Hajt: Bulli. VW-Bus-Träume von T1 bis T3. Heel Verlag Königswinter 2019, 255 Seiten, gebunden, ca. 350 meist farbige Abbildungen, 222 x 275 mm, ISBN 978-3-95843-897-2, 9,99 Euro.

Heiko P. Wacker