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Das etwas andere Bulli-Modell für die Vitrine

Bulli-Modelle gibt es mittlerweile in reichhaltiger Anzahl. Eigentlich immer sind es komplette Bullis in allen Facetten. Der Franzis-Verlag hat nun ein Bulli-Modell auf den Markt gebracht, das so gar nicht in die bisherige Sammlung passen wird. Es ist nämlich „nur“ der Bulli-Motor oder besser gesagt der VW-Motor schlechthin: der luftgekühlte Vierzylinder-Boxer aus den Anfängen von Volkswagen im Maßstab 1:4. Wir haben uns ans Basteln und Ausprobieren gemacht.

 ©Patrick Kühl

Wie immer bei Franzis kommt das Modell in einem ansprechenden, großen Karton, der schon reichlich bebildert seinen Inhalt vorankündigt. Das Motor-Modell kommt mit einem großen 94-seitigen Begleitbuch, das sowohl die Bauanleitung als auch eine Menge Infos zum Motor selbst, zum Bulli und seiner Entstehung beinhaltet.

Die Bulli-Infos wird jeder eingefleischte Fan mittlerweile im Schlaf runterbeten können, sobald er danach gefragt wird, aber hier dreht es sich eben nicht nur im den Bus an sich, sondern um sein erstes Herzstück – den luftgekühlten Vierzylinder-Viertaktboxer aus dem Jahre 1950. Entwickelt von Ferdinand Porsche mit bahnbrechenden 25 PS Leistung war er der millionenfach hergestellte Antrieb der ersten Volkswagen-Generationen. Das Buch erklärt hierbei wunderbar die Funktionsweise des Motors und nimmt dabei auch immer Bezug auf das zu bauende Modell, das am Ende mittels Batterieantrieb auch tatsächlich „laufen“ soll.

Auch die Bauanleitung ist bebildert, in einzelnen Bauabschnitten verständlich formuliert und die einzelnen Teile einwandfrei nummeriert und zuzuordnen. Lediglich einen Fehler haben wir entdeckt, in dem ein Bild für zwei verschiedene Bauvorgänge doppelt verwendet wurde – kann passieren, gehindert hat es uns am Zusammenbau nicht.

 ©Patrick Kühl

Für genau diesen Zusammenbau beinhaltet der Karton die notwendigen Teile. Leider wie heute üblich und von uns fast überall angeprangert in unzähligen Plastiktütchen. Auch hier werden produktionstechnische Abläufe verantwortlich sein, aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Solche Plastiktütchen sind unserer Ansicht nach unnötig heutzutage.

Die Bauteile sind, wie man es vom herkömmlichen Modellbau kennt, in verschiedene Gitterteile aufgeteilt, aus denen Sie entsprechend herausgelöst werden müssen. Die Gitterteile sind auf den ersten Seiten der Bauanleitung abgebildet, so dass man wirklich kein Teil lange suchen muss. Zum Bau selbst benötigt man keinerlei Kleber. Der Motor wird lediglich mittels Schrauben und Klickverbindungen stabil zusammengehalten. Der notwendige Schraubendreher ist dabei, verdient allerdings erwartungsgemäß seinen Namen nicht. Da man zum Entgraten und sauberem Austrennen der Spritzgussteile eh noch Feile und Seitenschneider benötigt, kann man sich einen passenden Schraubendreher ebenfalls zurecht legen.

 ©Patrick Kühl

Bewegliche Kolben in den Zylindern, bewegliche Stößelstangen und Kipphebelachsen, Zylinderkopfdichtungen aus Papier – es ist wirklich erstaunlich wie realistisch und detailgetreu der Motor aufgebaut wird. An entscheidenden Stellen weist die Bauanleitung nochmals eindrücklich auf Sorgfalt hin, damit die beweglichen Teile zum Schluss auch ohne Probleme ineinandergreifen.

Der Zündverteiler mit entsprechender Verkabelung und Zündkerzen sorgen am Ende für die korrekte, zeitliche Zündung in jedem Zylinder, dargestellt jeweils durch eine rote aufleuchtende LED. Da viele Teile aus durchsichtigem Kunststoff gefertigt sind, kann man das Zusammenspiel der Motorenteile tatsächlich prima beobachten.

Der Motor wird am Ende auf einen kleinen Sockel montiert, der die notwendigen drei AAA-Batterien beinhaltet und über den der Start erfolgt. Bei Knopfdruck beginnt der Motor, so realitätsgetreu wie mit einem solchen Modell im Maßstab 1:4 möglich, zu laufen. Der passende Motorensound kommt dazu aus dem bereits fertig installierten Lautsprecher im Sockel. Typenschild aufgeklebt und nach ca. einer entspannten Stunde haben wir unseren Vierzylinder-Boxer auf dem Esstisch fertig gebaut.

Unserer Ansicht nach ein tolles Modell, das zum einen ein Blickfang zwischen all den herkömmlichen Bullimodellen in der Vitrine sein wird, zum anderen aber auch sehr lehrreich im Zusammenspiel mit dem Buch die Funktionsweise beim Zusammenbau erklärt und im fertigen Modell darstellt.

Der Preis beträgt momentan 199 Euro für das Bulli-Motorenmodell. Das fast identische Boxermotorenmodell des Käfers ist bereits für 60 Euro weniger im Fachhandel zu haben. Da bleibt zu hoffen, dass der von der Teiletheke bekannte Aufpreis für Bulliteile gegenüber anderen VW-Modellen nicht dauerhaft bestehen bleibt und auch der T1-Motor noch etwas im Preis sinkt, denn er ist eindeutig ein außergewöhnliches Must-Have in der Bulli-Modellsammlung. Wer Gefallen an dieser Art von Modellen gefunden hat, dem sei an dieser Stelle verrraten, dass der Bulli- und der Käfermotor bei weitem nicht die einzigen Motorenmodelle aus dem Hause Franzis sind. Von VW-Bulli.de gibt es dafür eindeutig den Daumen hoch.

Mai 2022 – Aktuell gibt es ein solches Modellpaket des Franzis Verlag bei uns zu gewinnen. Klickt einfach auf diesen Link und gelangt zu den Teilnahmebedingungen. Ebenfalls zu gewinnen ist die Collectors Edition VW Bulli von Franzis, die wir hier getestet haben sowie der bereits bekannte Papp-T2, zu dem ihr die Infos hier findet.

Viel Spaß beim Gewinnen und Basteln wünscht das Team von VW-Bulli.de und der Franzis Verlag.

von Patrick Kühl