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Die Geschichte von Rainers ehemaligem Feuerwehr-T1

Seit mittlerweile 53 Jahren fährt Rainer Krieschs T1 in und ums beschauliche Solms/Albshausen herum. 27 Jahre war er Fahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr, seit 1993 gehört er Rainer. Hier gibt es die Geschichte des Bullis zu lesen.

Fertig restauriert.

 ©Rainer Kriesch

Hallo Bullifreunde!

Über meinen Bulli gibt es einiges zu erzählen, obwohl er eigentlich noch nicht weit herum gekommen ist.

Mein Name ist Rainer Kriesch und ich bin im beschaulichen Solms/Albshausen, gelegen an der Lahn zwischen Taunus und Westerwald, zur Welt gekommen.

Mein Bulli (VW-Bulli.de berichtete bereits in einer kleinen Galerie) wurde 1966 gebaut und vermutlich dann oder ein Jahr später für die Freiwillige Feuerwehr in Albshausen angeschafft. Mit ihm wurde die dortige Feuerwehr erstmals motorisiert.

 ©Rainer Kriesch

Er verrichtete dort seinen Dienst bis 1993, und vor allem in seinen letzten Dienstjahren wurde die gesamte Original-Feuerwehrausrüstung ausgebaut und in anderer Anordnung wieder eingebaut.

Sämtliche Reparaturen wurden von einem Mitglied der Feuerwehr vorgenommen. Ein ganze Reihe von Einschweißblechen zeugen noch heute davon.

Um 1975 wurde ich Mitglied in der Jugendfeuerwehr und lernte den VW Bus kennen und lieben. 1981 erwarb ich meinen Führerschein und durfte den T1 auf verschiedenen Dienstfahrten bewegen.

Ende der 80er Jahre verlor ich dann das Interesse an der Feuerwehr, aber nicht an dem Bulli. So erinnerte ich meine ehemaligen Feuerwehrfreunde regelmäßig an meinen Wunsch, den Bus zu erwerben, wenn er denn verkäuflich würde.

 ©Rainer Kriesch

1993 war es dann soweit: der Bulli ging bei einer Versteigerung für einen niedrigen DM-Betrag und ein Fass Bier in meinen Besitz über.

Er hatte nur 22.000 Kilometer auf dem Tacho.

Glücklicherweise konnte ich den Bus erst mal in einer alten Garage unterbringen. Dort stand er dann bis 2003, bis ich mir meine Naivität eingestehen musste, zu glauben, in der Lage zu sein, ihn selbst zu restaurieren.

Also was tun, verkaufen oder restaurieren lassen? Meine Frau und ich entschieden uns für letzteres.

 ©Rainer Kriesch

Zunächst gab ich ihn in eine Werkstatt, die ihn ein Jahr lang lediglich auf dem Hof in einer feuchten Ecke stehen ließ und mich immer wieder vertröstete. Die Bremsen waren mittlerweile fest und der Rost nahm bedenkliche Ausmaße an, so dass ich aktiv werden musste und den Bus 2004 in eine andere (Zwei-Mann-) Werkstatt transportierte.

Dort hatte ich großes Glück weil der Autoschrauber seine Ausbildung bei VW Nutzfahrzeuge absolviert hatte und sich bestens auskannte. Der Bus stand immer trocken, und ich konnte den Fortschritt der Arbeiten verfolgen.

Letztendlich wurde der Bus an den bekannten Stellen, wie Radkästen, Wagenheberaufnahmen und Verbindung Bodenblech / Karosserie geschweißt und von unten bis zur Wulst lackiert. Er erhielt eine komplett neue Bremsanlage und der Vergaser musste mehrere Wochen einweichen, um ihn von verharzten Rückständen zu befreien.

 ©Rainer Kriesch

2011 waren die Arbeiten vorerst abgeschlossen: der Bus war fertig restauriert, hatte TÜV und ein Wertgutachten und war zugelassen. Endlich konnte ich ihn fahren, was ich sehr aufgeregt auch gleich tat.

Seitdem nutze ich den Bus für meine Hobbys, wie Transport der Leitern und Gerätschaften zur Apfelbaumpflege und Apfelernte, sowie der Äpfel zum Keltern und des Saftes nach Hause.

Auch zum Transport des Wiesenmähers zur Obstwiese und zum Transport des Holzes und der Gerätschaften zum Brotbacken ins Dorfbackhaus wird der T1 genutzt.

 ©Rainer Kriesch

Auch für verschiedene Feierlichkeiten und bei Renovierungsarbeiten diente er schon als Transportmittel.

Der Bulli ist also bis auf kleinere Ausflüge in die nähere Umgebung immer noch am Ort seiner ersten Auslieferung im Einsatz. Und das seit mittlerweile 53 Jahren!

von Gerhard Mauerer