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Die alte Sofie und die Generation Six

Mit modernster Showtechnik wurde bei der Weltpremiere der Baureihe T6 in Amsterdam am 15. April eine Brücke von der alten Sofie zur neuen Generation Six geschlagen.

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Krasser hätte der Gegensatz nicht ausfallen können: Am Rande der gut 100 Meter breiten Bühne parkte der taubenblaue Kastenwagen, den die Oldtimer-Fans bei Volkswagen "Sofie" nennen. Schön restauriert und herausgeputzt bildete der wertvollste und älteste (Bj.1950) Bulli im Besitz der Tochterfirma "Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer" einen historischen Eckpfeiler.

Auf dem Bühnenpanorama blitzten Fotos von Zeitzeugen und Ereignisse der letzten Jahrzehnte auf. Und davor rollten 20 unterschiedliche Autos der bisherigen T-Baureihe vorbei, mal eine Pritsche, mal eine Doppelkabine, mal ein Multivan, mal eine Caravelle.

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Derart multimedial eingestellt erlebten 500 Gäste, überwiegend Fachjournalisten aus 36 Ländern,wie man ein neues Auto zelebriert, auf das zumindest die Fangemeinde lange warten mussten.

Dann, im edlen Grau lackiert, erschienen Transporter, Multivan und Caravelle und machten, allein schon wegen der Einheitsfarbe deutlich: Die straffen Sicken und Kanten der Karosserie betonen bei allen, wo es lang geht.Zugleich zeigten die Frontschürzen das wahre Gesicht: Hier harter Arbeiter, dort gestylter Business-Van.

Beim ersten Beschnuppern und Befühlen registrierten die Fachleute vor allem das gelungene Interieur mit seinen vielfältigen Abwandlungen.

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Je nach Wunsch kann der Kunde weitgehend unabhängig vom Grundmodell sich seinen neuen Bulli bauen lassen. Man könne praktisch in allen Autos nahezu alle Varianten darstellen, sagte ein Mitarbeiter aus der Entwicklung.

Dr. Eckhard Scholz, Vorsitzender des Markenvorstandes von Volkswagen Nutzfahrzeuge, bringt es auf den Punkt: Der Markt fordere heute wie gestern extrem zuverlässige, variable und individuelle Fahrzeuge. "Wir liefern diese passgenau für jeden Bedarf und in Top-Qualität – für Handel, Handwerk, Dienstleister, Familie und Freizeit. Wir schaffen Werte".

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Dann rollte ein zweifarbiger Samba-Bus in die Szene -gefolgt vom dem Auto, das als Edition "Generation Six" in den Autohäusern die Brücke schlagen soll von der guten alten Bulli-Beginner-Zeit ins Jetzt, natürlich auch zweifarbig lackiert und zudem im nahezu identischen Rot.

Geht man nach den ersten vorsichtigen Äußerungen aus Kreisen der Fachpresse, könnte dieses "Launch" –Modell gut ankommen. Den Designern ist es jedenfalls gelungen, frische Ideen zu realisieren, weil sie an der Grundform, die sie soeben neu definiert hatten, nur vorsichtig experimentierten.

Zuviel wäre abträglich gewesen, - einen  Popeye-Bulli mag niemand kaufen. Ebenso wenig einen bunten Hund namens Multivan.

Da passte zum Event auch die richtige Musik: Mark Knopfler, übrigens wie der Bulli 65 Jahre alt, rockte die Veranstaltung, -sein neue Album "Tracker" ist in Deutschland die Nummer 1 in den Charts.

Seine Welthits (Walk of Life, So far away oder Sulttans of Swing") sind ähnlich kultig wie Sofie und Samba-Bus.

 

Felix Berg

von Ernst Bauer