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Einbau des Feuerlöschsystems Blazecut in einen T3

Immer wieder hört oder liest man leider von Bullis, die in Flammen aufgehen. Auch VW-Bulli.de-Teammitglied Achim Schmitz plagte schon länger die Angst, dass einer seiner geliebte Busse in Brand geraten könnte. Um dem vorzubeugen, hat er nun ein automatisches Feuerlöschsystem in seinen T3 eingebaut. Hier ist sein Bericht.

 ©Achim Schmitz

Hallo Bulli-Freunde!

Das beunruhigende Gefühl, dass mein Bulli in Flammen aufgehen könnte, habe ich schon lange. Die Konstruktion im Heck, Enge, Hitze und alte Technik, da kann schnell mal was passieren. In den 20 Jahren, seit ich selber Bulli fahre, gab es immer wieder Fälle, in denen Busse tatsächlich in Flammen aufgegangen sind. Zum Glück immer ohne Personenschaden, aber meistens mit einem großen finanziellen Verlust. Vom Verlust des Bullis und all den Erinnerungen mal ganz zu Schweigen.

Nun bin ich letztlich auf ein automatisches Feuerlöschsystem von Blazecut (https://www.blazecut.de/) gestoßen, das im Verhältnis zu möglichen Schäden recht günstig in der Anschaffung ist. Auch die Montage dieses Systems ist laut Hersteller und verschiedenen Erzählungen schnell und einfach realisierbar. Es soll guter Sachverstand und etwas handwerkliches Geschick ausreichen, um diese Anlage einbauen zu können.

Das System selbst besteht aus einem 18 Millimeter dicken druckfesten Schlauch, der mit einem hoch effektiven Löschmittel in flüssiger Form gefüllt ist. Diese Flüssigkeit tritt im Falle eines Brandes als Gas aus.

 ©Achim Schmitz

Dieses Gas (Löschmittel HFC-227ea und HFC-236fa ) ist völlig rückstandsfrei und greift weder Metall noch Kunststoff an. Zudem ist es für den Menschen im Falle einer Freisetzung harmlos - im Vergleich zu Pulversystemen ein klarer Vorteil. Ausgelöst wird der Löschvorgang durch ein Schmelzen des Schlauches. Dieses geschieht bei Temperaturen von ca. 120°C. Diese sind laut Hersteller in einem Motorraum in nicht unmittelbarer Nähe von Abgaskrümmern oder Turboladern nicht zu erwarten.

Der eigentliche Löschvorgang geschieht somit schon bei der Entstehung eines Brandes und löscht diesen im Idealfall vor einer erkennbaren Flammenerscheinung außerhalb des Fahrzeugs. Angst vor unerkannten Bränden muss man nicht haben, denn das Bersten des Schlauches soll man wohl deutlich hören. Dadurch dass das System keinen Strom benötigt, ist es äußerst einfach in der Anwendung.

Gesagt, getan, ich traue mir das zu. Kurzum habe ich das Blazecut-System bestellt und an einem sonnigen Nachmittag verbaut. Die Wahl viel für mich auf das System 3 in 3 Meter Länge, da der Motorraum im T3 doch recht offen ist. Einmal ist nach unten hin Luft, außerdem befinden sich noch die Öffnungen zu den "Ohren".

 ©Achim Schmitz

Ich hatte mir Einbauten in T1- und T2-Bussen sowie verschiedenen anderen Fahrzeuge angesehen. Meistens wurde das System, welches im Prinzip nur aus einem Schlauch besteht, über dem Motor angebracht. Beim T3 bietet sich die Motorklappe ja quasi an, um den Schlauch dort zu befestigen. So müssen am Fahrzeug selbst auch keinerlei Bohrungen oder Änderungen vorgenommen werden, was ich persönlich nicht mag.

Vorab war zu klären, ob alles passt, ohne dass irgendwo etwas klemmt. Auch soll der Schlauch keine heißen Stellen berühren oder zu viel Hitze durch in der Nähe befindliche Abgasrohre abbekommen.

Im Fall des Wasserboxers stören im oberen Bereich zum Beispiel der Luftfilterkasten, die Lichtmaschine und der Verteilerkasten an der Zündspule. Ich habe die Bereiche, in denen der Schlauch nicht verlaufen darf, mit Kreide auf die Innenseite der Motorklappe übertragen. Dann habe ich am Ende des Schlauches angefangen, diesen mittels beiliegenden Kabelbindern an der Motorklappe zu befestigen. Ich bin dann reihum immer ein Stückchen weiter gewandert und habe darauf geachtet, den Schlauch in großen Bögen zu verlegen. Es soll ein Biegeradius von 15cm nicht unterschritten werden.

 ©Achim Schmitz

Am Ende hat es so gepasst, dass das am Schlauch befindliche Manometer bei leicht geöffneter Klappe zu sehen ist. So kann man das System auch schnell überprüfen. Die Kabelbinder habe ich durch die Motorklappe geführt. Dazu musste ich Löcher bohren, welche ich nachher noch versiegelt habe. Ich habe die Befestigungspunkte so gewählt, dass sie in den Tälern der Plattenstruktur liegen, und somit nicht stören.

Am Ende kam noch der Hinweisaufkleber auf den Motordeckel, um Personen darauf hinzuweisen dass ein unter Druck stehendes Löschsystem verbaut ist. (In meinem Falle sicherlich unnötig, da niemand außer mir an diesem Bus arbeiten darf :-) )

Die Testfahrt, die zufällig zur Hauptuntersuchung führte, lief ohne Hindernisse. Der Schlauch lag noch genau so wie verlegt. Nichts scheuert, und offensichtlich wird nichts zu heiß. Während der Abgasuntersuchung hatte ich ein bisschen Sorge, da der Motor im Stand doch lange laufen muss und recht heiß wird. Aber: Alles ist gut.

 ©Achim Schmitz

Nun wird unsere Urlaubsfahrt in den sonnigen Süden mit nicht mehr ganz so viel Sorge um einen eventuellen Motorbrand verlaufen. So wie hoffentlich viele weitere Reisen mit unserem Bulli auch.

Die Wartung dieses einfachen Systems beschränkt sich übrigens auf eine optische Kontrolle des Schlauches und einen Blick auf das Manometer.

Es soll noch gesagt sein, dass eine regelmäßige und ordentliche Wartung des Fahrzeugs natürlich weiterhin die absolute Voraussetzung ist. Speziell die Sprit führenden Leitungen beim Wasserboxer sind nach den vielen Jahren anfällig für Undichtigkeiten und sollten auch weiterhin immer im einwandfreien Zustand sein.

Weitere Bilder gibt es in der Galerie unter diesem Beitrag!

Achim Schmitz

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