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Italien und Kroatien im T3 Teil 2

Zweieinhalb Wochen waren VW-Bulli.de-Teammitglied Gerhard Mauerer und seine Partnerin Maren Fuhrberg im Frühherbst 2012 unterwegs im T3 Caravelle C in Kroatien und Italien. Die erste längere Campingreise in ihrem T3 brachte sie unter anderem auf verschiedene kroatische Inseln. In diesem Teil des Berichts verlassen wir Cres Richtung Süden nach Zadar und setzen auf die Insel Dugi Otok über.

In der Bucht Ul. ©Gerhard Mauerer

Donnerstag, 27.9.2012 (Baldarin, Punta Kriza, Bucht Ul)

Das Wetter war ganz ok am Morgen. Sich rasierende und Zähne putzende Nackte im Duschhaus.

Wollten am Abend vielleicht grillen und gingen in den kleinen Supermarkt direkt am Campingplatz, um etwas dafür einzukaufen. Man merkte im Supermarkt schnell, dass das Saisonende nahte. Der Platz ist nur bis Ende September geöffnet und die vorrätigen Lebensmittel waren nicht mehr besonders vielfältig. Grillgut gab es auf jeden Fall nicht.

Wir fuhren dann los, um die Gegend ein wenig zu erkunden. Erster Stopp war das Örtchen Punta Kriza, etwa drei Kilometer vom Campingplatz entfernt. Ein Café dort. Draußen sitzen bärtige, schrullige Einheimische, ich vermute, es sind Schäfer oder Fischer oder Bauern. Direkt daneben ein kleiner Supermarkt, aber dessen Auswahl ist noch trostloser als die des Campingplatz-Marktes. Grillen fällt heute Abend also aus.

Weiter geht es in die Bucht Ul, einen Kilometer oder so östlich von Punta Kriza gelegen. Es ist schön dort. Nur ein paar nach hinten versetzte Häuser, einige kleinere Boote, wenige Menschen, später sind wir sogar ganz alleine dort.

In der Bucht Ul. ©Gerhard Mauerer

Auch hier kann man mit Sicherheit gut wild campen.

Wir spazieren ein wenig, setzen und später auf einen der Bootsstege, schauen aufs Meer und entspannen. Sonne und Wolken wechseln sich ab, es ist recht warm.

Mittags holen wir unsere Picknick-Decke auf den Bootssteg und essen zu Mittag. Der Wind weht den Deckel unserer Margarine ins Meer. Ich rette ihn.

Leider wird es dann immer bewölkter und am Nachmittag fahren wir auch deshalb zurück zum Campingplatz. Wir haben noch eine gute Woche, bis wir ans Zurückfahren nach Hause denken müssen. Das Wetter wird weiter schlechter, es beginnt zu Nieseln und wir überlegen, ob wir auf Cres und der noch zu erkundenden Nachbarinsel Losinj bleiben sollen, oder ob wir doch - wie ursprünglich geplant - noch weiter nach Süden nach Zadar fahren sollen und von dort aus mit der Fähre rüber auf die Insel Dugi Otok.

In der Bucht Ul. ©Gerhard Mauerer

Wir beschließen, es von den Wetteraussichten abhängig zu machen. Ich gehe vor zur Rezeption, wo man gegen Gebühr das WLAN nutzen kann. Alle Wetterdienste, die ich befrage, stimmen darin überein, dass es in Zadar/ auf Dugi Otok bis zu 5 Grad wärmer sein soll in den kommenden Tagen, und dass es dort auch wesentlich geringeres Niederschlagsrisiko geben soll. Zwar bedeutet Dugi Otok viel mehr Fahrerei, als wenn wir hier bleiben würden. Aber wir sagen uns, dass es sich doch lohnt, wenn wir dafür deutlich besseres Wetter haben. Morgen also werden wir nach Zadar fahren.

Noch eine lustige Episode von den Nackten: Etwa 30 Meter schräg oberhalb von uns sind Wohnwagen-Nachbarn, die den ganzen Nachmittag um ihren Campingtisch saßen. Sie trugen Pullover und T-Shirts (es war ja nicht besonders warm). Als es dann zu regnen begann, stand der Mann auf, um eilig diverse Dinge vor dem Regen zu schützen. Es zeigte sich, dass er NUR den Pullover trug. Er war unten ohne. Wir fanden es lustig.

Abends aßen wir im Nieselregen im Schutz eines Baumes noch Nudeln und Salat und gingen früh ins Bett.

Fähre zwischen Krk und Cres. ©Gerhard Mauerer

Freitag, 28.9.2012 (Camp Baldarin - Zadar, 320 Kilometer)

Auch am nächsten Morgen war das Wetter trüb, kühl, neblig und regnerisch. Wir sahen uns also im Entschluss, die Flucht nach Süden zu ergreifen, bestätigt.

Wir brachen gegen 9:30 Uhr auf, durchfuhren erneut die Insel Cres fast komplett und waren gegen 11 Uhr beim zweiten Fährhafen der Insel, Merag, an der Ostküste der Insel. Um 11:30 Uhr legte die Fähre nach Krk ab und nach knapp einer halben Stunde waren wir dort angekommen.

Krk, dann über die Brücke aufs Festland. Wir fuhren dann nach Süden, die Küstenstraße entlang. Man kommt dort nicht besonders schnell voran, es sind einige - meist erstaunlich unansehnliche - Küstenorte zu durchfahren. Bei Lidl (!) in Novi Vinodolski kauften wir Lebensmittel für die kommenden Tage ein.

Bulli in der Schlange am Fährhafen. ©Gerhard Mauerer

Am Hafen dort aßen wir zu Mittag, das Wetter war immer noch recht unfreundlich.

Es geht weiter die Küstenstraße Richtung Süden. Die Blicke von der Straße aus sind teils sehr schön, die Orte - zumindest, was man beim Durchfahren sieht - nicht. Wann kommt endlich die Autobahn?

In Senj geht es weg von der Küste, ah, nur noch 23 Kilometer bis zur Autobahn. "Nur 23 Kilometer" - das kann sehr relativ sein. In diesem Fall dauerte es mindestens 45 Minuten. Denn bald windet sich die Straße in Serpentinen die Berge hinauf. Zu allem Überfluss hängen wir hinter einem langen Lastwagen fest. Serpentine um Serpentine ist zu durchfahren. Schließlich gelangt man zu einem auf über 700 Metern Höhe gelegenen Pass, und endlich geht es wieder runter.

Bulli auf der Fähre. ©Gerhard Mauerer

Alle paar hundert Meter stehen Einheimische am Straßenrand, die alle Honig und Käse verkaufen. Sie stehen im Regen, und wir haben im Regen auch keine große Lust, stehenzubleiben.

Die Landschaft, die wir von der Autobahn aus sahen, hat uns auch sehr zugesagt. Hinter den Bergen, die direkt an der Küste aufsteigen, ist das Land sehr dünn besiedelt, und mir scheint, auch hier könnte man so einiges machen, vielleicht in einem künftigen Urlaub.

Rasch geht es nun voran, und endlich wird auch das Wetter besser. Die Temperaturanzeigen auf der Autobahn klettern schließlich bis auf 25 Grad.

Gegen 16:30 Uhr sind wir in Zadar, fahren direkt zum Büro der Fährgesellschaft Jadrolinija am Hafen und kaufen uns ein Ticket für die Fähre nach Brbinj auf Dugi Otok für den kommenden Tag um 12 Uhr.

Wenn man nach Zadar reinfährt, kann man sich kaum vorstellen, dass Zadar so eine schöne Innenstadt hat. Hässliche Hochhäuser dominieren die Außenbereiche der Stadt.

Wir steuern den Campingplatz Autokamp Borik an, nur wenige Kilometer von der Altstadt entfernt am Meer gelegen. Dieser Campingplatz ist wirklich ausschließlich aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage für Leute zu empfehlen, die wie wir Zadar anschauen oder eine der umliegenden Inseln erreichen wollen. Der Platz ist nicht günstig (155 Kuna) und gerade die Sanitäreinrichtungen sind ein Witz. Wie ein Relikt aus kommunistischen Tagen kommt uns das vor. Winzige Duschkabinen, in denen sich kein einziger Haken oder ähnliches befindet, um Handtuch oder Kleidung aufzuhängen. Das Restaurant am Strand strahlt den Charme des Kommunismus aus, nun ja, war ja nur für eine Nacht.

Zum Glück erwies sich wenigstens der Restaurant-Tipp des Mannes an der Rezeption als goldrichtig. Nur wenige Gehminuten vom Platz entfernt befindet sich das Restaurant/ Pizzeria Sime. Obwohl an einer Hauptstraße gelegen, fühlten wir uns dort im Gegensatz zum Campingplatz sofort wohl. Große Portionen, nette Kellner, viel Einheimische, dort saßen wir dann recht lange, aßen und tranken gut und konnten so dem Campingplatz entfliehen.

Aber wir wollten ja auch schlafen irgendwann, und daher gingen wir irgendwann zurück zum Campingplatz und verkrochen uns schnell im Bulli beziehungsweise Zelt.

Bei der Meeresorgel in Zadar. ©Gerhard Mauerer

Samstag, 29.9.2012 (Zadar - Brbinj - Veli Rat - Soline - Bozava, 60 Kilometer)

Gerne verließen wir gegen 9:45 Uhr den Campingplatz und fuhren bei gutem Wetter zum Fährhafen.

Der liegt direkt neben der Altstadt, und so ließen wir den Bulli am kostenpflichtigen Parkplatz stehen und verbrachten gut eineinhalb Stunden in Zadar.

Schöne alte Häuser, Kirchen, Plätze. Auf alle Fälle einen Besuch wert! Wir setzten uns eine Weile bei der Meeresorgel hin.

Das ist ein Platz am Wasser im Nordwesten der Altstadt von Zadar, der wirklich einmalig ist.

In Zadar. ©Gerhard Mauerer

Auszug aus kroatien-lexikon.de: "Die 2005 erbaute Meeresorgel besteht aus 35 Röhren, die eine Länge von ca. 70 Meter besitzen und in der stufenförmig betonierten Uferpromenade eingebaut sind. Durch das ein- und ausfließende Wasser werden in diesen Röhren Töne erzeugt, welche einmalig sind und die Wellen des Meeres in Tönen wiedergeben. Alle Töne in unterschiedlichsten Tonlagen entweichen sowohl über kleine Öffnungen nach oben in den Fußweg, als auch aus seitlichen Öffnungen in den Stufen zum Wasser. So wird ein einmaliges raumergreifendes Klangbild erzeugt, welches Tag und Nacht zu hören ist. Die Töne wirken stark beruhigend und sind zu einem unbedingten MUSS für jeden Besucher der Stadt geworden."

Ist wirklich schön und sowas hatte ich noch nie gesehen/ gehört. Maren schon, denn die war vor zwei Jahren schon mal in Zadar und auf Dugi Otok.

Fährfahrt nach Brbinj. ©Gerhard Mauerer

Wir laufen weiter durch die Altstadt, kaufen uns in einer Art Café noch belegte Baguettes für die Fährfahrt.

Auf dem großen Markt decken wir uns noch mit Feigen und Käse ein, und um 12 Uhr fahre ich den Bulli auf die Fähre, die uns bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen rüber nach Dugi Otok bringen wird.

Die Fährfahrt dauert rund eineinhalb Stunden.

Fährfahrt nach Brbinj. ©Gerhard Mauerer

Unser Plan war, direkt am Hafen in Brbinj die Touristeninformation aufzusuchen und uns dort über Apartments im Norden der "Langen Insel" (Dugi = kroatisch für "lang"; Otok = "Insel") zu informieren.

Auf Dugi Otok gibt es keinen Campingplatz und wir wollten es uns einfach gutgehen lassen, auf Komfort wie Duschmöglichkeiten nicht verzichten. Später erfuhren wir, dass ein Campingplatz ganz im Norden der Insel in Planung ist, nördlich von Veli Rat.

Fährfahrt nach Brbinj. ©Gerhard Mauerer

Das winzige Touristenbüro bei Brbinj war geschlossen. Egal, es sollte auch in Veli Rat eine Touristeninfo geben, also fuhren wir dort hin. Nur war auch in diesem kleinen Örtchen keine Information zu finden, schon gar keine geöffnete. Man merkte, dass die Hauptsaison zu Ende war. Der Ort war wie ausgestorben, keine Menschen zu sehen.

Unser Plan war nun, einfach rumzufahren und in den Örtchen selbst nach einer Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Schön war es in Veli Rat, aber wie gesagt, keine Menschenseele, die man fragen könnte, wo man etwas mieten kann. Wir fuhren ein Stück zurück und ins ebenso kleine Örtchen Soline, in einer schönen Bucht gelegen.

Katzenfütterung in Bozava. ©Gerhard Mauerer

Auch dort war es nahezu tot. Später erfuhren wir, dass die Orte im Norden der Insel eigentlich nur im Sommer bewohnt sind, ab Ende September nicht mehr. Immerhin sahen wir am Ende der Bucht eine Frau, die in einem Garten arbeitete. Wir fragten, ob man hier ein Häuschen oder ein Apartment mieten könnte. Sie verwies uns an einen Mann, der ein paar Häuser weiter auf einer Terrasse saß. Leider hatte er nur ein winziges Zimmerchen im Angebot, das er uns für 35 Euro die Nacht andrehen wollte. Da verzichteten wir dann doch.

Wir fuhren noch ein Stück weiter zurück nach Süden und in den etwas größeren Ort Bozava, in dem es laut Reiseführer sogar zwei Hotels geben sollte. Steil geht es hinab nach Bozava, gelegen an einer schönen Bucht. Man muss ziemlich weit außen herum fahren und steht dann plötzlich direkt auf dem Kai. Wir parkten und gingen in den Ort. Hier gab es drei Restaurants direkt am Wasser, einen Tauchladen, einen kleinen Supermarkt - aber wieder keine geöffnete Information.

Standplatz in Bozava. ©Gerhard Mauerer

Egal, wir fragten ein wenig herum und fanden schließlich ein kleines Apartment mit Balkon am Hafen für 20 Euro die Nacht. Das nahmen wir. Der Vermieter war der Manager eines der beiden Hotels im Ort. Von ihm erfuhren wir, dass - zu unserem Glück, denn wir wollten es ja ruhig - die Hotels seit exakt gestern geschlossen waren.

Den Bulli stellte ich auf einem der leeren Hotelparkplätze oberhalb der Bucht ab. Diesmal würde ich im Bulli schlafen, der Standplatz gefiel mir recht gut.

Bozava. ©Gerhard Mauerer

Direkt vom Ort aus kann man auf einem befestigten Weg die felsige Küste entlang gehen mit schönen Blicken übers Meer und benachbarte Inseln.

Hier gibt es - anders als auf Cres - sehr viele Katzen, die auf der Straße leben. Einige davon füttern wir. Oft werden diese Straßenkatzen in den süd- und osteuropäischen Ländern sehr schlecht behandelt, gequält oder gar getötet. Hier scheint das zum Glück nicht so schlimm zu sein. Ein Fischer nimmt im Hafen Fische aus, die Katzen bekommen von ihm etwas Fisch.

Abends gingen wir in eines der Restaurants am Wasser, wir waren die einzigen Gäste.

Die Schaukel am Leuchtturm. ©Gerhard Mauerer

Sonntag, 30.09.2012 (Leuchtturm-Bucht bei Veli Rat - Sakarun)

Wir frühstückten auf unserem kleinen Balkon und brachen dann bald auf, um den Norden der Insel ein wenig zu erkunden.

Wir fuhren zuerst an den Nordzipfel der Insel. Von Bozava geht es steil hinauf, dann steil auf der anderen Seite der Insel wieder hinunter zum Meer.

Vorbei an Veli Rat und über eine enge, kurvige Straße bis zu einem Parkplatz beim Leuchtturm. Wir sind das einzige Auto am Parkplatz.

Bulli am Leuchtturm-Parkplatz. ©Gerhard Mauerer

Wir spazierten ein wenig am Ufer entlang, leider war es bewölkt, sodass alles ein wenig düster wirkte.

Erst beim Verlassen des Grundstücks um den Leuchtturm bemerkten wir, dass das ein Privatgrundstück war, die an einem Ast eines Baumes befestigte Schaukel, die Maren mit Begeisterung benutzt hatte, war wohl auch Privatbesitz, aber es hat sich niemand beschwert...

Als wir in die andere Richtung spazierten, sahen wir zwei Campingfahrzeuge, darunter ein T4 mit drei Mädels aus Österreich.

Die Leuchtturm-Bucht. ©Gerhard Mauerer

Wir kamen mit ihnen ins Gespräch und sie erzählten uns, dass sie bereits seit drei Tagen dort campten - völlig unbehelligt. Dieser Stellplatz ist sehr zu empfehlen. Er liegt direkt in einer kleinen Bucht mit gutem Zugang ins Wasser. Es ist - zumindest in der Nebensaison - sehr ruhig dort, und am Strand entlang kann man wunderbar wandern.

Das taten wir dann auch und gingen Richtung Osten in die nächste Bucht. Dort stießen wir auf Überbleibsel einer Art Hippie-Camp: Verschläge aus Treibgut, angelegte Wege im Pinienwald, die Ränder mit Steinen markiert, liebevoll gestaltete Steinfiguren, Feuerstellen, alte Matratzen, viel Treibgut, aber leider auch Müll. Am Ende der Bucht verrostet wenige Meter vom Ufer ein kleines Schiffswrack.

Überreste des Hippie-Camps. ©Gerhard Mauerer

Keine Ahnung, wann dieses Camp zuletzt genutzt wurde, schwer zu sagen. Aber hier haben mal Menschen gelebt, wer weiß, wan, wie viele? Es hatte etwas Melancholisches, etwas Gespenstisches, auf den Spuren dieser Hippie-Camper zu wandeln, ihre Behausungen zu begutachten. Fast dachte man, im nächsten Augenblick würde eine Art Tom Hanks aus "Cast away" um die Ecke kommen. Das passierte aber nicht.

Auch dort befindet sich ein schöner Stellplatz, zu erreichen vom Parkplatz aus über einen Waldweg. Wir überlegten, selbst hier ein, zwei Nächte zu verbringen gegen Ende unseres Aufenthalts auf Dugi Otok.

Strand Sakarun. ©Gerhard Mauerer

Wir unterhielten uns noch ein wenig mit den Österreicherinnen und fuhren dann wieder Richtung Süden zum Strand Sakarun, etwas südlich von Veli Rat.

Auf dem Weg dorthin kommt man noch direkt an einer ruhigen, schönen Bucht vorbei.

Kristallklares, stilles Wasser, aber dort gibt es keine gute Möglichkeit zu campen, da die kleine Straße direkt dran vorbeiführt und es keine Parkmöglichkeiten etwas abseits gibt.

Strand Sakarun. ©Gerhard Mauerer

Der Strand Sakarun ist einer der wenigen Sandstrände Dugi Otoks. Man erreicht ihn über einen kurzen Wald-/ Feldweg.

Eigentlich ist auch dieser Strand ein Steinstrand, aber es gibt ein paar sandige Abschnitte.

Die Bucht ist herrlich, eingesäumt von Bergen, der Strand misst etwa 200 bis 300 Meter. Es ist ziemlich leer, als wir ankommen, vielleicht 8 bis 10 Leute verlieren sich am Strand.

In der einen Ecke gibt es eine kleine Imbissbude, ein T3 aus Polen steht auch in der Ecke, die campen anscheinend dort.

Strand Sakarun. ©Gerhard Mauerer

Es gibt Sonnenschirme und Liegen am Strand, in der Saison muss man für diese wohl bezahlen, jetzt nicht.

Wir verbringen einige Zeit am Strand, gehen ins Wasser, lesen, ruhen uns aus, und mittags kommt dann zögerlich sogar die Sonne raus. Dann sieht alles doch immer viel schöner aus, vor allem das schöne, klare Wasser!

Wir holen uns aus der Kühlbox was zum Mittagessen, verweilen noch einige Zeit, später geht es zurück nach Bozava.

Strand Sakarun. ©Gerhard Mauerer

Am späten Nachmittag beschließen wir, nochmals zum Strand Sakarun zu fahren und dort zu grillen. Im Kofferraum war ja schließlich der kürzlich erstandene Klappgrill, und der sollte endlich eingeweiht werden.

Erneut waren wir fast allein am Strand, nur in der einen Ecke hielt sich eine Gruppe von etwa zehn Leuten auf, die in der Bucht mit ihrem Boot ankerte.

Cevapcici und allerlei Gemüse kamen auf den Grill. Ich war sehr positiv vom Klappgrill überrascht. Er tat seinen Dienst genauso gut wie unser "normaler" Grill zuhause. Ein gelungener Tag fand hier am Strand einen gelungenen Abschluss.

"Toter" Käfer bei Dragove. ©Gerhard Mauerer

Montag, 1.10.2012 (Bozava - Sali - Telascica, 50 Kilometer)

Nach dem Frühstück auf unserem Balkon packten wir zusammen und brachen wie geplant auf in den Süden der Insel. Wir wollten fahren, uns auf dem Weg das anschauen, worauf wir Lust hatten und schließlich in Sali, der größten Ortschaft der Insel, erneut unser Glück probieren und auf eine geöffnete Touristen-Info hoffen, wo wir hoffentlich ein schönes Häuschen oder Apartment vermittelt bekommen würden.

Zuerst fuhren wir in den Ort Dragove, doch dort gab es nicht viel zu sehen. Umgekehrt, die wenigen Bewohner des Ortes bestaunten uns und unseren Bulli, als wir durch die engen Gassen fuhren. Ein "toter" VW Käfer rostet am Ortsrand vor sich hin.

Ausblick. ©Gerhard Mauerer

A propos, ich hatte gehofft, auf dieser Reise auch ein paar alte Bullis zu sehen, insgeheim hatte ich sogar auf einen "Scheunenfund" gehofft.

Doch auf der ganzen Reise sah ich keinen einzigen T2 oder gar T1.

Ein kurzes Stück nach Dragove führt eine steile, enge Straße zu einem Strand an der Südseite der Insel. Unten angekommen sahen wir ein Mercedes-Wohnmobil, dessen Besitzer dort offensichtlich übernachtet hatten. Ein schöner Platz zum Campen!

Strand bei Dragove. ©Gerhard Mauerer

Da der zum Wohnmobil gehörende Mann nackt am Strand stand (seine Frau war bekleidet), gingen wir diskret in die andere Richtung und spazierten in die nächste Bucht.

Tolle Blicke aufs Meer und eine kleine Insel.

Erneut stießen wir auf Überreste eines Hippie-Camps.

Dieses Camp war wesentlich größer als das am Nordzipfel der Insel.

Strand bei Dragove. ©Gerhard Mauerer

Ein wunderschöner Strand. Wir sind ganz allein dort und halten uns eine Weile dort auf. Klettern über Felsen, sitzen in der Sonne, die manchmal durch die Wolken kommt und genießen die Ruhe.

Wir fahren weiter Richtung Sali, halten öfter an, da es immer wieder schöne Aussichtspunkte gibt. Ganz selten hat man Gegenverkehr. Kein Wunder, denn es sind wirklich nicht mehr allzu viele Touristen unterwegs und Dugi Otok selbst hat ja nur knapp 1800 Einwohner, von denen 900 in Sali leben.

Strand bei Dragove. ©Gerhard Mauerer

Skurril: Auf einmal, als wir durch recht bergiges Gebiet fahren, kommt uns eine zersprengte Gruppe von mindestens 30 Radfahrern entgegen - allesamt mit hochroten Köpfen, die meisten davon im Rentenalter.

Etliche von ihnen schauen sehnsuchtsvoll auf unser Auto, und wir fragen uns, woher die wohl kommen und wohin die sich wohl noch über die Hügel quälen müssen.

Unglaublich, in Sali angekommen ist die Touristeninfo tatsächlich geöffnet!

Ausblick. ©Gerhard Mauerer

In Sali ist auch noch vergleichsweise viel los.

Die meisten Touristen sind allerdings nicht mit dem Auto unterwegs, sondern mit Booten, die zahlreich im Hafen von Sali ankern.

Der Grund: Die Hauptattraktion von Dugi Otok ist der Nationalpark Telascica südlich von Sali, eine wundervolle Insellandschaft mit den Kornati-Inseln. Und eine Insellandschaft kann man halt am besten per Boot bereisen.

Bulli in "unserer" Bucht in Telascica. ©Gerhard Mauerer

Wir erkundigen uns nach einer ruhigen Unterkunft, wenn möglich im Park Telascica gelegen. Eigentlich war unser Limit bei 40 Euro die Nacht, aber da wir es uns in den letzten Tagen unseres Urlaubs gutgehen lassen wollten, zahlten wir doch 50 Euro die Nacht. Dafür bekamen wir aber auch etwas Besonderes: Ein Häuschen in der ersten Bucht von Telascica gelegen, etwa gut drei Kilometer von Sali entfernt. Absolut ruhig, traumhaft gelegen. Die Frau in der Information betonte mehrfach, dass es sich um ein Solarhaus ohne Anschluss ans Stromnetz handelte. Abends saßen wir dann auf einmal im Dunkeln. Es hatte nicht so viel Sonnenschein gegeben heute...

Um 13 Uhr trafen wir unseren Vermieter in der Bucht. Maras ist sein Name, er fährt T4 und er ist ein wahrer Tausendsassa. Immer unter Strom, schließlich vermietet er ja nicht nur dieses und weitere Häuser: "Taxi, boat, apartments, 24 hour work", betonte er mehrfach.

Bulli in "unserer" Bucht in Telascica. ©Gerhard Mauerer

Wir spazieren ein wenig am Ufer entlang, ansonsten machen wir am Nachmittag nicht mehr viel. Zwei Katzen wohnen auf dem Grundstück. Sie betrachten das Haus als ihres und sind alles andere als schüchtern. Wir haben ja Katzenfutter, und davon bekommen die beiden einiges ab.

Abends kochen wir uns Nudeln und tragen unser Essen runter an den Bootsanleger, wo wir mit Blick auf die umliegenden Inseln und Berge essen. Als Maren versucht, eine Mücke zu vertreiben, schleudert sie leider ihre Brille ins Wasser. Es dämmert schon, am Grund des klaren Wassers ist jede Menge Seegras. Ziehe mich bis auf die Unterhose aus, greife zur Taucherbrille und kann die Brille zum Glück bergen.

Abends gibt es ein heftiges Gewitter. Maren schläft schon, ich sitze noch ein wenig auf der überdachten Terrasse, bis das Unwetter auch mich ins Haus treibt. Der Regen macht schläfrig.

von Gerhard Mauerer

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