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Licht aus – Himmel an! Europas beste Reiseziele zum Sterneschauen

Wer campt, am besten an abgelegenen Orten kennt es: Der Sternenhimmel ist einfach atemberaubend. Heiko Wacker stellt ein Buch vor, das sich den besten Plätzen widmet, um besonders tolle Sternenmomente zu genießen.

Kostprobe aus dem Buch.

 ©Anna Mardo Getty Images

Hallo Bulli- und Reisefreunde!

Wir sind ja alle auch mal gerne über Nacht mit unserem Bulli unterwegs. Und weil dem so ist, stehen wir auch mal an Orten, an denen nicht so viele Leute sind. Oder künstliche Lichtquellen. Vielleicht auf einem Hügel, irgendwo auf der Schwäbischen Alb, vielleicht auch mal auf den Lofoten. Und immer wieder blicken wir staunend in den Himmel, in die Unendlichkeit …

Samba-Besitzer haben es hier natürlich ganz besonders gut, wenn das Dach bei guter Witterung weit offen bleibt. Dann ist es aber meist so mild, dass wir auch vor der Klapp- oder Schiebetür sitzen können. Und falls nicht? Dann mummeln wir uns ein, trockenkalte Winternächte mit dem Blick in die Sterne zu füllen, hat Charme. Und „Licht aus – Himmel an! Europas beste Reiseziele zum Sterneschauen“ macht so richtig Lust, Sternschnuppen zu zählen, oder nach Sternbildern zu suchen. Kuck mal, der Große Waagen (den erkenne sogar ich blindes Huhn), schau mal, der Nordstern! (Ja, immer so tun, als ob man wüsste, wovon man redet, gell?)

Weiteres Foto aus dem Buch.

 ©Mariuska Steckas Getty Images

Toll ist natürlich, dass man Freude an den nächtlichen Himmelsschauspielen haben kann, auch wenn man nicht den blassesten Dunst hat, was man da eigentlich genau sieht. Oder warum! Klar, im Norden die Polarlichter bewundern, das geht auch, ohne Ahnung von Erdmagnetfeldlinien zu haben, Aurora borealis als Nordlicht oder Aurora australis als Südlicht auf der Südhalbkugel sind so unwirklich wie faszinierend.

Man muss die wabernde Himmelslampe aber erst einmal finden, muss also wissen, wohin man am besten fährt. Und auch alle anderen Phänomene sind in unserer modernen, auch nachts hell erleuchteten Welt rar geworden. Mal ehrlich: Wann sah man das letzte Mal vom Berliner Alexanderplatz die Milchstraße? Eben!

 ©Jarmo Piironen Getty Images

Weil nun Licht der Städte und Straßen unseren Blick auf den Nachthimmel trübt, zeichnen Organisationen wie die International Dark Sky Association Lichtschutzgebiete aus. Denn dort, wo das künstliche Licht am geringsten ist, leuchten umso heller und zahlreicher die Sterne. „Licht aus – Himmel an“ versammelt nun die besten Orte zur Beobachtung des Nachthimmels in Europa in einem Buch. Und das hat es wirklich in sich, und das zu einem bezahlbaren Preis von knapp 28 Euro.

Was hier alleine an Fotos geboten wird, das kann sich sehen lassen, die Bilder sind wahrlich exquisit! Seien es nun die Aufnahmen aus dem Hortobágyi-Nationalpark, Ungarns erstem und auch größten zusammenhängenden, aus dem irischen Kerry International Dark Sky Reserve, oder dem katalanischen Sternenpark Albanyà. Dass die Qualität des Nachthimmels auch durchaus wirtschaftliche Dimensionen haben kann, das beweist der dortige Bassegoda Park, der 2015 von der Starlight Stiftung die Anerkennung als Starlight Camp bekam: „Als astronomischer Campingplatz kümmern wir uns darum, Informationsaktivitäten im Zusammenhang mit der Astronomie anzubieten, und wir fördern das Wissen um den Sternenhimmel als Teil der Natur. Damit wird ein nachhaltiger und umweltverträglicher Tourismus, bei dem die Bewahrung des dunklen Himmels im Vordergrund steht, gefördert. Des Weiteren muss ein Starlight Camp über einen außergewöhnlich dunklen Himmel von ausgezeichneter Qualität verfügen, der es erlaubt, das Sternenlicht zu genießen.“ Der Campingplatz hat übrigens auch einen Pool und eine Grillanlage, das nur nebenbei, tagsüber kann man ja keine Sterne bekucken ...

 ©Tono Balaguer Luna Marina Getty Images

Klar, auch der neue Astro-Tourismus kommt im Buch zu Sprache, besondere Unterkünfte wie eben ein katalanischer Campingplatz werden ebenso gelistet, wie Maßnahmen gegen die Lichtverschmutzung und Tipps für nächtliche Aktivitäten thematisiert werden. Dabei ist das Buch freilich kein Reise- oder Tourenführer als solcher, sondern vor allem eine Reise-Inspiration. Aber genau das macht den Reiz aus des Werks mit seinen 288 Seiten mit 365 Fotos, plus acht auf dem Cover: Es zeigt, was man bei klarer Sicht erwarten kann. Einen Blick in die Unendlichkeit nämlich, der Staunen macht.


Katinka Holupirek, Christa Pöppelmann, Yasmin Lössl, Mareike Seeger: Licht aus – Himmel an!
Europas beste Reiseziele zum Sterneschauen. Kunth-Verlag München 2024, 288 Seiten, zahlreiche Abb., Format 19,1 x 24,3 cm, gebunden, ISBN 978-3-96965-199-5, 27,95 Euro.


Hier noch die Links zu einer Lofoten-Geschichte, die auf VW-Bulli.de erschienen war:

Teil 01:
https://www.vw-bulli.de/geschichten/mit-dem-t6-california-noerdlich-des-polarkreises

Teil 02:
https://www.vw-bulli.de/geschichten/mit-dem-t6-california-noerdlich-des-polarkreises-teil-2

Bildergalerie:
https://www.vw-bulli.de/geschichten/eindruecke-vom-t6-trip-auf-die-lofoten

Heiko P. Wacker