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Stephan und sein T1 - Eine Bulli-Liebes-Geschichte

Seit sieben Jahren ist Stephan Druskath, Jahrgang 1972, aus Rosbach vor der Höhe stolzer Besitzer eines T1, Baujahr 1964. Über die Jahre hat er den Bulli und das damit verbundene Lebensgefühl immer mehr schätzen gelernt. Hier erzählt er von sich, seinen Autos und warum er seinen Bulli so liebt.

Stephans T1.

 ©Stephan Druskath

Hallo Bulli-Freunde!

Wie so oft beginnt auch meine Geschichte mit den luftgekühlten Bussen mit ´nem Käfer. Ich bin zwar früher schon mal als junger Kerl ohne Kohle einen alten ausgedienten Country-Band-T2-Bus und einen Käfer gefahren, aber irgendwie zogen mich dann andere Autos mehr an... Waren schneller.

25 Jahre später sollte es dann eigentlich auch erst ein 72er Porsche 911er sein, aber das hatte nicht sollen sein. Ich war etwas frustriert, doch dann warf ein Bekannter die Idee auf, warum ich mir keinen "richtigen" Boxer kaufe. Und da war sie wieder - die alte VW-Liebe. Keine zwei Wochen später stand ein roter 71er 1302 in der Garage, und sogar mit ein bisschen mehr "Porsche" als gedacht. Unauffällig, sportlich und gut 100 PS.

Im Camping-Einsatz im Grünen.

 ©Stephan Druskath

Nun ja, und dann kam eins zum anderen. Treffen hier, Treffen da, und auf dem Maikäfertreffen in Hannover verguckte ich mich dann in einen T1 mit Schiebetür, Baujahr 03/1964. Ich wollte ihn einfach haben - hatte aber keine Ahnung, was ich da machte.

Ich erkannte schnell, dass die zu verrichtenden Arbeiten meine bescheidenen Fähigkeiten überstiegen und fand Hilfe bei Lilly und Toni in Ellgau (CultClassicsSüd). Die beiden waren einfach super und bauten mir meinen Bus genau so wie ich ihn haben wollte - nur besser!

Ein Bulli zum Einsteigen und Losfahren, zum mit den Kids an den See Fahren, Lagerfeuer machen und einfach mal einen alles vergessen lassen. Wären die beiden nicht gewesen, ich hätte ihn bestimmt wie meinen allerersten T2 wieder nach Afrika verkauft (.. andere Geschichte).

 ©Stephan Druskath

Stattdessen kamen aber solche Sachen rein wie ein Limbach-Motor, Standheizung, Banjo-Lenkrad; Rock'n-Roll-Bett, Kühlbox und ein Dachzelt drauf, denn schließlich sind wir zu viert.  Na ja, am Ende wurde der T1 vielleicht genauso teuer wie der 911er, aber es hat sich gelohnt! Denn mit einnem 911er wäre garantiert alles nicht so gekommen - nicht so toll.

Denn mittlerweile ist viel passiert: Aus dem Käfer-Bekannten wurde ein Freund, ein anderer Kumpel, fuhr "nur mal so" mit zu einem Bulli-Männer-Wochenende und fragte mich dann auf dem Rückweg, was man denn so ausgeben muss für einen Bulli?  

Ein paar Wochen später hatte er auch einen. Genau wie mein bester Freund, mit dem ich auf der Suche nach nem schicken T2 an einem Wochenende durch Deutschland und Holland gefahren bin, nur um dann auf dem Heimweg, 30 Kilometer von zuhause den perfekten Wagen zu finden.

 ©Stephan Druskath

Aus einem "vier Väter fahren mal ´ne Nacht mit dem Bulli auf nen Campingplatz" (Es hat nur geschifft - 36 Stunden lang) wurde unsere eigene kleine "Bulli-Parade" (mit eigenem Logo - siehe Foto). Und wenn alle mitkommen dann sind wir fast zehn Fahrzeuge - mit Family.

Das Mannschaftszelt, das extra angeschafft wurde, ist dann voll. Am schönsten aber ist immer noch die Anreise in Kolonne, das Aufbauen des ganzen Geraffels und das Vorführen der neuen Errungenschaften: Den neuen Klappspaten, den neuen Motor, das neue Lenkrad, die neuen Akku-Fackeln, das neue Klo-Zelt, die neue 50 Jahre alte Kühlbox, den "dutch oven" oder den in Wagenfarbe gefundenen Sonnenschirm vom Flohmarkt. Mal sehen was einer von uns als nächstes anschleift.

Bulli-Kolonne mit Stephan.

 ©Stephan Druskath

2020 - Corona - ja das war dann die "Krönung". Alles fiel flach, aber der Bulli war unsere Rettung! Schnell den Bauern im Dorf gefragt und schon hatte man mal zwei Nächte wild Campen geklärt. Trotz Corona einfach mal mit den Kids raus und doch ganz allein - Lagerfeuer, Stockbrot für die Kids, Jackie-Cola für den Papa, in der Frühe aufwachen und mitten im Feld den ersten Kaffee - EINE OFFENBARUNG! Irgendwie war Corona da kurzzeitig schön weit weg.

Ich hoffe, dass der VW-Bulli-Virus sich auch auf meine Kids überträgt und sie sich dann irgendwann meinen Schlüssel schnappen und mit nem Kumpel oder ihrer Flamme einfach wegfahren.. ans Meer, an den See oder einfach ins Feld.

Meine Fresse, freue ich mich auf die nächste Kolone.. T1, T2, T3, T4, T5, T6... Vielleicht ist ja mal wieder alles dabei und ja, mit ein bisschen Stolz, fahr ich auch gern voraus.

Vielleicht sieht man sich ja bald mal wieder auf einem Treffen!

Stephan

von Gerhard Mauerer