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Vom Krankenwagen zum Camper - Hans-Ulrichs T5

Vor gut eineinhalb Jahren kauft sich Hans-Ulrich Böttcher einen T5 Krankenwagen mit 357.000 Kilometern auf dem Tacho. Da Hans-Ulrich "vom Fach" ist, erhielt er trotz der hohen Laufleistung einen nun zum Camper umgebauten Bulli, der ihm viel Freude bereitet.

 ©Hans-Ulrich Böttcher


Hallo Bulli-Freunde!

Mit etwas Glück kann man auch heute bei der Suche nach einem VW Bus noch ein gutes Angebot finden, sogar ohne Mängel. So ist es mir mit meinem T5, Baujahr 12/2009, gelungen.

Gut, ich habe Erfahrungen im Kfz-Bereich, das hilft natürlich. Aber wer folgendes beherzigt, der hat schon mal bessere Chancen: Nicht immer sofort zuschlagen, lange Probefahrt machen, Fahrzeuge mehrmals besichtigen. Und ganz wichtig, einen Fachmann, der von Autos und technischen Dingen Ahnung hat, mitnehmen, auch auf die Probefahrt.

Ich habe mir also einen Krankenwagen-T5 mit 357.000 Kilometern auf dem Tacho gekauft, ich habe dann sofort alles gescheckt und Reparaturen - auch ohne sofortige Notwendigkeit - ausgeführ

 ©Hans-Ulrich Böttcher

Zum Beispiel gab es für den VW Bus erst mal nach dem Kauf eine komplette Wartung - Zahnriemen , Ölwechsel, Motor und Automatikgetriebe (war noch lange nicht dran), etc.

Den VW Bus fahre ich nun seit 18 Monaten, 20.000 Kilometer haben wir seitdem gemeinsam geschafft - ohne Probleme und Sorgen! Bevor man viel Geld zum Fenster raus wirft, kann man also auch mal sein Glück finden.
 
Ein paar kurze Informationen zu mir: Ich bin 62 Jahre alt und habe den Beruf des Kfz-Schlossera erlernt. 1986 legte ich den Industriemeister ab. In der DDR war es für mich nicht möglich, den Handwerksmeister abzuschließen. Daher kam erst 1992 der Handwerksmeister, ich arbeitete in verschiedenen Werkstätten, unter anderem als Werkstattmeister, die letzten 25 Jahre auch als Serviceleiter.

 ©Hans-Ulrich Böttcher

Um nicht aus der Übung zu kommen, habe ich aber auch stets in der Werkstatt mitgearbeitet, wenn es möglich war.

Schon in jungen Jahren ging es für mich mit der Familie zum Camping, anfangs mit Zelt, danach mit einem Klappfix und dann zehn Jahre mit Wohnwagen.

Um weiter Camping zu machen, wollte ich schon immer ein kleines Wohnmobil haben.

Dann entdeckte ich diesen "Krankenwagen" bei einem freien Händler in Chemnitz, und mir kam die Idee, diesen zum Camper umzubauen.

 ©Hans-Ulrich Böttcher

Als erstes schaute ich ihn mir auf seinen technischen Zustand an, ließ mir die Fahrgestellnummer geben, habe mich (kein Scheckheft) bei einen VW-Händler nach dem Wartungsstand informiert. Tatsächlich konnte mir ein lückenloser Servicenachweis bestätigt werden. Dennoch habe ich wie gesagt nach den Kauf alle Servicearbeiten gemacht.

Ein großes Lob geht auch an den freien Händler, der mir das Auto verkaufte. Er gestattete mir, ohne mich zu drängen und meine Kaufabsicht zu beeinflussen, mehrmals das Fahrzeug anzusehen und auch für meinen Umbau-Plan auszumessen. Das fand ich sehr fair und klasse fand. Ebenso ließ er mich eine lange Probefahrt machen.

Seit dem Kauf fahre ich den T5, trotz hoher Laufleistung, bislang ohne ein einziges Problem, ich nutze ihn auch als mein tägliches Auto.

Den Innenausbau habe ich selbst vorgenommen.
 

 ©Hans-Ulrich Böttcher

Meine ersten beiden kurzen Reisen - allein und mit Frau und meinen beiden Enkeln  - waren ein voller Erfolg. Die erste Reise habe ich nach Bamberg gemacht, da war ich alleine unterwegs, habe da alles erstmal in Ruhe getestet. Ich verbrachte drei Tage in Bamberg. Das ist ja eine wunderschöne Stadt mit einem historischen Zentrum. Dies war auch eine Reise in die Vergangenheit, hatte ich doch den ersten Kontakt mit dem Westen nach der Wende dort: Im April 1990 arbeitete ich in Bamberg in einer kleinen Firma.

Meine zweite Reise ging nach Leipzig, mit meiner Frau und den beiden Enkelkindern. Wir haben dieses Ziel gewählt, damit die Strecke und Fahrt nicht zu lang wurden. Es war der erste Urlaub mit den Mädels, sie sind drei und sechs Jahre alt, wobei die Kleine das erste Mal zum Camping mit war. Es waren jeweils kurze, aber schöne Reisen, unsere nächste Fahrt geht Anfang September an die Ostsee.

von Gerhard Mauerer